Damit die Kirchenlieder frisch und schwungvoll klingen
„Gotteslob“ und Gitarre: Ein Musiker aus Pram ermöglicht die ungewöhnliche Kombination
Ausgabe: 2006/09
02.03.2006 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Keine Konkurrenz zum Orgelspiel, sondern eine erfrischende Ergänzung – das ist das Werk von Walter Nimmerfall, der sämtliche Lieder aus dem „Gotteslob“ für die Begleitung mit der Gitarre transkribiert hat.
Für die Begleitung mit rhythmischen Gitarrenklängen schienen die Lieder aus dem traditionellen Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ bisher ungeeignet. Walter Nimmerfall aus Pram beweist das Gegenteil: In fünfjähriger Arbeit hat der Gitarrenlehrer und Liedermacher alle 210 Lieder des Gotteslobes für die Begleitung mit der Gitarre niedergeschrieben. Lied für Lied, Strophe für Strophe wurden in akribischer Feinarbeit transkribiert. Dabei hat der Musiker Tonlagen angepasst und auf die einfache Spielbarkeit der Lieder geachtet.
Persönliche Einladung. Der 52-Jährige sieht sein Werk nicht als Konkurrenz zur traditionellen Orgelbegleitung. „Es soll ein kleiner Beitrag sein für ein bisschen Abwechslung und Lebendigkeit“, erklärt er. Außerdem sei es sein Anliegen, dass den Liedern im Gotteslob noch mehr Beachtung geschenkt wird. Die umfangreiche Mappe ist daher auch zur Meditation gedacht. „Die meisten Lieder singt man im Gottesdienst und dann ist es wieder vorbei“, bedauert Nimmerfall. Er versteht seine Gesangsmappe als persönliche Einladung, ein wenig länger bei den Inhalten der Lieder zu verweilen. Zu diesem Zweck hat der Gitarrenlehrer die Liedertexte inklusive Begleitgriffe Blatt für Blatt handschriftlich verfasst. Dadurch habe er eine „große Liebe zu den Liedern entwickelt“.
Anderer Charakter. Die Reaktionen aus verschiedenen Pfarren, in denen der Musiker schon des Öfteren Gotteslob-Lieder mit der Gitarre begleitet hat, sind vorwiegend positiv. Nimmerfall: „Die Leute sind überrascht, weil die Lieder mit der Gitarre auf einmal einen ganz anderen Charakter bekommen. Sie sind frischer und schwungvoller!“
Kreative gesucht./b> Mit seiner meditativen Liedermappe verbindet Nimmerfall kein Gewinndenken. Deshalb ist es auch nicht sein Bestreben, das Werk verlegen zu lassen. „Ich denke eher an Kopien.“ Sollte sich eine kleine Auflage verkaufen, so möchte er den Erlös einem wohltätigen Zweck spenden. Ganz fertig ist die Liedermappe (Arbeitstitel: „Herr, ich glaube“) allerdings noch nicht. Grafisch, farblich und tontechnisch – etwa eine Aufnahme in einem Tonstudio – könne man noch etwas machen, meint Nimmervoll. „Wer Ideen und eine Liebe zu den Liedern hat, möge mit mir Kontakt aufnehmen.“