Oberkaibling bei Pettenbach. Als „Liebes-Kreuze“ haben sie in den vergangenen Jahren auch in Oberösterreich für Kontroversen gesorgt: jene über sieben Meter hohen Kreuze, die sogar in Gärten aufgestellt wurden und von deren elektrischer Beleuchtung sich Anrainer – zurecht – gestört fühlten. Von den an Aberglauben grenzenden Vorstellungen, die damit verbunden sein sollen, ganz zu schweigen. Doch – unabhängig von den Liebeskreuzen – gibt es leuchtende Kreuze in Mitteleuropa schon seit siebzig Jahren.
Das auffallendste und größte leuchtende Kreuz in Oberösterreich steht am Oberkaibling bei Pettenbach. Errichtet wurde es 1967 als Friedenskreuz vom Kameradschaftsbund. Das 18 Meter hohe Kreuz ist bei klarer Sicht noch von Wels aus zu sehen. Seit 1982 stehen Kreuzwegstationen am Weg von der Kirche Heiligenleithen hinauf auf den Kaibling.
Die erste heftige Auseinandersetzung um ein leuchtendes Kreuz gab es im Konzentrationslager Mauthausen: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der Gebäude des Lagers abgerissen. Das Finanzministerium drängte auf einen vollständigen Abriss, um Erhaltungskosten zu sparen. Anstelle des Lagers sollte ein leuchtendes Kreuz als Gedenkstätte dienen. Doch die Pläne wurden nie verwirklicht, da ein Kreuz nicht die Überzeugung eines Großteils der Opfer zum Ausdruck gebracht hätte.
- Dekanatskreuzweg zum Friedenskreuz am Oberkaibling bei Pettenbach ist am Freitag, 7. April. Treffpunkt um 19 Uhr bei der Kirche Heiligenleithen (zwischen Pettenbach und Scharnstein).