Mehr als eine Milliarde Euro wurde „in den Sand gesetzt“. Ganz Österreich macht sich seine Gedanken um den BAWAG-Skandal. Wenn es um Geld geht, ist die Öffentlichkeit sensibel. Der Schaden lässt sich beziffern.
Es gibt eine andere Art von „Vermögenswerten“, die in den „Sand gesetzt“ werden. Das Auge der Öffentlichkeit nimmt sie kaum wahr. Beziffern lässt sich der Schaden nicht. Es sind die Vermögenswerte des Glaubens. Christen stehen vor der Karwoche, feiern das große Geheimnis um Tod und Auferstehung. Um Vermögenswerte geht es, weil sie Menschen befähigen, über sich hinauszuwachsen. Solches „Kapital“ zählt, wenn es um das Leben selbst geht. Nicht der Tod hat das letzte Wort, sondern das Leben. Nicht die Biologie beschreibt den Menschen in seiner Größe, jene tun es, die das große Wunder des Auferstandenen weiter erzählen.
Wer trägt Sorge, dass dieses „österliche Kapital“ nicht versandet? Bei den großen Umbrüchen, die sich in Gesellschaft und Kirche vollziehen, gilt es diese Vermögenswerte des Glaubens zu bewahren – und mehr als das: zum Leben zu bringen. Wichtiger als Geld sind sie – und wichtiger als Gesetze.