Sie hinterlassen sinnlose, geheime Botschaften in CD-Hüllen, verkleiden sich als Marsmenschen und überdimensionale Hasen, nannten ihr letztes Album „Yoshimi Battles The Pink Robots” und machen grandiosen Elektro-Space-Pop, wenn’s denn so was wirklich gibt. Nach vierjähriger Schaffenspause sind die Kindsköpfe der Flaming Lips wieder zurück. Im Gepäck: das neue Album „At War With The Mystics“.Und dass es diesmal nicht minder abgedreht und bunt zugeht, beweist gleich zu Beginn „The Yeah Yeah Yeah Song”. „Free Radicals” mixt gekonnt Lenny Kravitz-Gitarren mit einer an Prince erinnernden Stimme. Und gleich darauf wird im „Sound Of Failure” an den Discosound der 70er Jahre gedacht. Zum Niederknien schön schließlich das um das Heulen einer Krankenwagensirene gebaute „Mr. Ambulance Driver”. Doch die Flaming Lips wären nicht die Flaming Lips, würden sie gen Ende nicht noch dieses völlig absurde „Pompeii AM Götterdämmerung” hinknallen, in dem sie die deutsche Bundeshymne verwursten. Die nächste Schlacht ist geschlagen und Wayne Coyne und seine Mannen fliegen als Helden in Hasenkostümen in pinkfarbenen Raumschiffen zurück zum Mars.So was dürfen nur die Flaming Lips – ein Album wie eine Silvesternacht.
K. Rauscher
- The Flaming Lips – At War With The Mystics (Warner Music)