Als Veronika Pernsteiner 1991 den Aufruf in der Linzer Kirchenzeitung für die Tschernobyl-Kindererholungsaktion der Caritas Oberösterreich las, hat sie sich sofort gemeldet, um ein weißrussisches Kind aufzunehmen. Seither hat sie 17 Aktionen organisiert.
SUSANNE ELLER
Ihre Erlebnisse mit den Gastkindern waren bereichernd und schön, manchmal natürlich auch anstrengend, „wie es mit Kindern nun einmal so ist, speziell mit Kindern, deren Sprache man nicht spricht. Am Anfang haben wir uns mit ,Händen und Füßen’ verständigen müssen. Nach ein paar Tagen lernt aber dann jeder Teile der Sprache des anderen“, berichtet Pernsteiner. Sie ist eine von zwölf ehrenamtlichen Organisatorinnen der Caritas-Kindererholungsaktion in Oberösterreich. An eine Geschichte erinnert sich Veronika Pernsteiner besonders gerne: „Ich habe vor Jahren nicht nur meinen zwei Kindern, sondern auch meinem ersten Gastkind Nadja am Abend das Lied ,Heitschi Bumbeitschi’ vorgesungen. Eines Tages hat Nadja zu mir gesagt ,Veronika, du bist meine zweite Mama’ – diesen Augenblick werde ich nie vergessen.“ Der Kontakt zu Nadja besteht nach wie vor. Die damals Achtjährige ist inzwischen 22 Jahre alt. Pernsteiner hat sie heuer das erste Mal als Dolmetscherin für die Kindergruppen eingeladen.
Gastfamilien. Seit ihre eigenen Kinder erwachsen sind, nimmt Pernsteiner kein Gastkind mehr auf, sondern konzentriert sich aufs Organisieren. Im Sommer kommen auch heuer wieder bis zu 800 weißrussische Kinder nach Ober- und Niederösterreich sowie Tirol und Kärnten. „Ich hoffe auch im nächsten Jahr wieder auf Menschen, die vier Wochen lang Liebe, Zeit und Wohnraum für ein Kinder-Lächeln verschenken“, so Pernsteiner.
Veronika Persteiner: „Die weißrussische Erde und die Nahrung, die darauf wächst, werden noch lange Zeit radioaktiv verseucht sein. Kinder aus diesen verstrahlten Gebieten werden deshalb noch viele Jahre Erholung bei Gastfamilien nötig haben.“