Die Welt steht Kopf wegen eines Balles, der in deutschen Landen von 32 Mannschaften zu je 11 Mannen in 64 Spielen durch 12 Stadien gewirbelt wird. Und das einen Monat lang. Das hat aufgrund der ausufernden Vor-, Zwischen- und Nach- Berichterstattung schwerwiegende Folgen. Besonders im Fernsehen. Während unsereins über das Ausmaß der Fußball-Vernarrtheit nur noch staunen kann, werden andere narrisch, ohne ein Tor gesehen zu haben. Denn dem Fußball weichen müssen an manchen Tagen die Fixstarter und die Endlos-Serien, die tagtäglich über Freud und Leid ihrer krisengeschüttelten Hauptdarsteller/innen berichten. Nichts ist mehr auf seinem Platz, beklagt Maria W., 82 Jahre alt, am Wochenende. Und ihre Nachbarin pflichtet ihr bei: Wo sich jetzt „Reich & Schön“ abspielt, wer soll es wissen? Schlechte Zeiten für alle, die auf „GZ/SZ“ im Fernsehen warten.Das schlechte Wetter wäre den passiven Fußballern und – nicht zu vergessen – Fußballerinnen gerade recht. Aber nein: Ausgerechnet jetzt muss es schön sein, meint ein Arbeitskollege. Aufgrund der Schönwetterlage ist er nun genötigt, das Freizeitprogramm im Freien rechtzeitig vor der Übertragung der Spiele unterzubringen. Stressig, der Sport. Egal, ob mit oder ohne Mattscheibe. Ich sag´s ja.