Linz hat den schönsten Bahnhof Österreichs. So urteilen die Bahnkund/innen. Gut so, denn schließlich wurden auch viele Millionen Euro in den Bahnhof Linz investiert. Kurz nach Verbreitung dieser Nachricht gaben die Österreichischen Bundesbahnen noch anderes bekannt: Nebenbahnen sollen eingestellt werden. In Oberösterreich wären drei davon betroffen.
Anrainern und Anrainerinnen an Nebenbahnen – etwa von Haiding nach Aschach – wird es wenig nützen, dass Linz einen so schönen Bahnhof hat, wenn sie eigentlich nur ins Nachbardorf wollen. Strukturmaßnahmen mögen berechtigt sein – doch die Frage, warum solche Bahnen unrentabel geworden sind, muss auch gestellt werden. Wurden nicht allzu viele Mittel in die großen Zentren und in den privaten Autoverkehr gelenkt, sodass öffentliche Verkehrsmittel in ländlichen Gebieten nicht mehr konkurrieren konnten? Die steigenden Energiepreise und vor allem Energieknappheit wird schon bald den Ruf nach gemeinschaftlichen leistbaren Verkehrsmitteln laut werden lassen. Schade, wird man dann sagen, aber vor zehn, zwanzig Jahren hat man es noch nicht geahnt – oder aber: noch nicht hören wollen.