Natürlich habe er nichts gegen die fleißigen und integrationswilligen Ausländer/innen, sagte Peter Westenthaler im Sommergespräch. Und ähnlich klang es auch aus dem Mund seines Exgefährten und Intimfeindes HC Strache. Sie wissen auch, dass die Parole „Ausländer raus“ so einfach nicht mehr zieht. Wer sonst soll uns im Spital den Hintern putzen, den Dreck von unseren Straßen kehren oder bei 40 Grad Hitze die Eisen für die Dachträger der neuen Fabrikshalle biegen.
Aber so ganz können es die „Lehrbuben“ des Jörg Haider, der „die Ausländer“ als Wahlkampfthema erfunden hat, nicht lassen. Also fordert Herr Westenthaler, man sollte Ausländer, die länger als ein halbes Jahr arbeitslos sind, abschieben. Um den Neid – die nehmen uns die Arbeit weg – zu vertiefen, legt er weiter nach: Während das Geld für die Pflege fehle, „holen sich die Ausländer 400 Millionen Euro mehr aus den Sozialtöpfen heraus als sie einzahlen“. Es wär doch gelacht, wenn der alte Slogan „Österreich zuerst“ nicht noch einmal ginge!
Dass die genannte Zahl auch für ausgewiesene Fachleute nicht nachvollziehbar ist, stört Herrn Westenthaler nicht weiter, geht es doch um Emotionen und nicht um sachliche Politik. Denn dann müsste er wissen, dass die Äusländer/innen bei der Bildung und bei der Gesundheit deutlich weniger Geld in Anspruch nehmen als die Österreicher/innen. Dass sie nun öfter und länger arbeitslos sind, ist eine Folge davon. Deshalb sollte man die Migranten und ihre Kinder besser aus- und fortbilden, statt sie abzuschieben. Das würde auch der Wirtschaft und dem Staatssäckel mehr dienen.