Seit 26 Jahren wird Simbabwe von Präsident Robert Mugabe diktatorisch regiert. Alle Tageszeitungen sind unter staatlicher Kontrolle. Conrad Chibango, Chefredakteur der „Catholic Church News“, verfolgt trotz der prekären politischen und finanziellen Situation seine Mission gegen die Ungerechtigkeit.
CHRISTIAN ORTNER
Die neueste Ausgabe der „Catholic Church News“ (CCN) ist soeben erschienen. Es ist die erste seit Dezember 2005. Auf den ersten Blick ist nichts Regierungskritisches auszumachen. Hauptthema: traditionelle Kräuter statt Medikamente im Kampf gegen Krankheiten. „Natürlich ist dafür in erster Linie die Regierung verantwortlich“, erklärt Chefredakteur Conrad Chibango. Von Ärzten verschriebene Medikamente seien für die arme Bevölkerung schlicht unerschwinglich geworden.
Zu hohe Kosten
Die teuren Produktionskosten und die rasende Inflation von bis zu 3000 Prozent im Jahr machen ein regelmäßiges Erscheinen der Kirchenzeitung in Simbabwe unmöglich. Die Ausgabe vom Dezember 2005 haben etwa die Mariannhiller Missionare finanziert. Dazu kommen die Repressalien: Für die Veröffentlichung von regierungskritischen Informationen drohen bis zu 20 Jahre Haft. Er habe bisher noch keine Schwierigkeiten gehabt, sagt der 39-jährige Chibango. „Dass sich das schnell ändern kann und ich eingesperrt werden könnte, ist mir aber sehr wohl bewusst.“ Seit zwei Jahren ist der in der Diözese Gokwe tätige Chibango Chefredakteur der CCN. Außerdem ist er Kommunikationsleiter der Katholischen Bischofskonferenz in Simbabwe. Seit dem Jahr 2000 – als er in Rom Theologie studierte – ist er regelmäßiger Gast in der Mühlviertler Pfarre Pierbach.
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