Ausgabe: 2006/36, 11. September, Terror, Meinung, Baumgartner, Terrororganisation, Al-Qaida, World Trade Center
06.09.2006
Sie haben die Welt verändert, die beiden Flugzeuge, die am 11. September 2001 in die Twin-Towers des World Trade Center rasten. Millionenfach werden die Bilder, die keiner vergisst, der sie damals gesehen hat, in den kommenden Tagen wieder auf Bildschirmen und Kinoleinwänden erscheinen.
Über 3000 Tote hat der Anschlag gefordert und nicht nur die USA zutiefst erschüttert. Die islamistische Terrororganisation Al-Qaida hatte sich endgültig in die Köpfe der Welt gesprengt. Im Kampf gegen den Terror wurden Geheimdienste und Polizeiapparate in vielen Ländern massiv aufgerüstet. Mehrfach mussten Gerichte gegen die unangemessene Überwachung der Bürger einschreiten. Unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Terror werden von Rechtsstaaten massive Menschenrechtsverletzungen begangen, in Guantanamo ebenso wie in Tschetschenien. Während der Sturz der Taliban in der Al-Qaida-Hochburg Afghanistan noch auf eine relativ breite Unterstützung stieß, fanden die USA und Großbritannien für den Irak-Krieg nur mehr wenige Länder an ihrer Seite. Heute ist der Irak zu einem Tummelplatz des Terrors und der Gewalt geworden.
Nach dem Schock des 11. September waren die USA nicht bereit, den mühevollen Weg einer positiven Verwandlung der Welt zu gehen, um den Terror mit mehr Gerechtigkeit und Solidarität auszutrocknen. Dass das kein einfacher Weg ist, dass das ein Weg ist, der auch die Bereitschaft verlangt, Leid und Unrecht einzustecken, darauf hat einer der größten Kritiker des Irak-Krieges, Papst Johannes Paul II., eindringlich hingewiesen. Aber was ist die Alternative …?