Ausgabe: 2006/36, Leitartikel, Petrus, Wallner, Pilger, Fels, Kirche
06.09.2006
„Du bist Petrus und auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ So steht es kurz und klar im Matthäusevangelium: Der Apostel Petrus wurde zum Felsenmann und mit ihm alle seine Nachfolger. Wie das neue Theologische Wörterbuch etwas trocken formuliert, versteht sich der Petrusdienst als Hilfe bei der Bewahrung der Botschaft Gottes und der Identität der Kirche. Die Felsenmänner prägen die Marke „Katholische Kirche“ und das Unverrückbare, für das sie stehen, befreit von dem Druck, Kirche ständig neu erfinden zu müssen. Das Petrusamt – wie verschieden es im Laufe der zweitausend Jahre Kirchengeschichte auch verwirklicht wurde – ist ein Geschenk.
Doch mit der Berufung zum Felsenmann legte Petrus seinen Namen Simon nicht ab. Daran hat Abt Benedikt Lindemann von der Abtei Hagia Maria Sion in Jerusalem bei seiner Ansprache vor Oberösterreichischen Heilig-Land-Pilgern im Februar dieses Jahres erinnert. Simon kommt von der hebräischen Wortwurzel „hören“. Auf Gott hören, auf die Menschen hören – Hören ist ein Schlüsselwort des Glaubens, und der Name Simon ist wie Petrus ebenfalls Programm. Simon Petrus – der hörende Fels.