Sch?lerinnen beim Gottesdienst. 110 Jahre Albertus Magnus-Schule (AMS).
Wien, Stephansdom, 2.5.2002
? Franz Josef Rupprecht; A-7123 M?nchhof; Bank: Raiffeisenbank M?nchhof (BLZ 33054), Kto.-Nr.: 17.608
„Zum Religionsunterricht gehört nicht nur die Reflexion religiöser Inhalte, sondern das Feiern, Singen und Erzählen“, erklärt Dr. Christoph Baumgartinger. Der Geistliche Rektor des Schulamtes: „Ohne religiöse Feiern ist der konfessionelle Religionsunterricht unvollständig.“
JOSEF WALLNER
Ohne zu verallgemeinern. Gottesdienste – besonders am Schulanfang – lösen häufig Unbehagen aus: bei den Schüler/innen, die mehr oder weniger ruhig auf das erlösende „Gehet hin in Frieden“ warten, bei den Priestern, die oft in beträchtlicher Unruhe feiern müssen, und bei den Religionslehrer/innen, die häufig die Arbeit der Vorbereitung und die Verantwortung für den Ablauf tragen.
Die Situation ist der Maßstab. Wenn Gottesdienste mit hunderten von Schülern auch oft schwierig sind, weist Christoph Baumgartinger Verallgemeinerungen zurück: „Es gibt viele Gottesdienste, die für Schüler und Lehrer bereichernd sind.“ Gleichzeitig möchte er die Schwierigkeiten nicht kleinreden: „Die Einstellung religiösen Feiern gegenüber ist von Schule zu Schule verschieden, es gibt an den Schulen ganz unterschiedliche Kulturen.“ Es gebe aber auch einen Mangel an Zelebranten, an günstigen Zeitpunkten und geeigneten Orten. Er versteht es nicht als Lavieren, wenn er sagt: „Die Religionslehrer müssen eine der Situation entsprechende Vorgangsweise suchen.“ Das kann heißen, dass man keine Messe feiert, sondern eine Wort-Gottes-Feier abhält. „Entscheidend ist, dass man feiert, was man gemeinsam glaubt.“ Es geht eben nicht nur um das Besprechen, sondern um das Sprechen zu Gott.
Herausforderung. Der Themenbereich Schulgottesdienst stellt eine Herausforderung für die Religionslehrer/innen dar. Das sei nicht zu leugnen, so Baumgartinger. Mit einer gemeinsamen Feier zu Schulbeginn leiste der Religionsunterricht aber auch einen Beitrag zur Schulkultur. Doch das ist für ihn lediglich ein Nebenargument. „Wenn wir nicht mehr Gottesdienst feiern, halbieren wir den Religionsunterricht, Feiern ist eine wesentliche Dimension des Unterrichts.“
Absichtslos feiern. Die Gottesdienste dürften dabei nicht verzweckt werden, erklärt der Rektor des Schulamts. Sie sind keine pädagogischen Übungen, sondern Feiern mit eigenem Wert.