Lehrende der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz wollen sich verstärkt in den Regionen den Fragen der Menschen stellen. Die Reihe „Theologie vor Ort“ startet mit dem Jahresthema „Am Ende: das Leben“. Die KirchenZeitung begleitet die Reihe.
Interessierte sollen die Möglichkeiten haben, Theologen und Theologinnen der Theologischen Privatuniversität persönlich kennenzulernen. Im Maximilianhaus in Attnang-Puchheim, im Bildungszentrum St. Franziskus in Ried im Innkreis und im Treffpunkt Dominikanerhaus in Steyr werden Kernfragen von Theologie und Leben zur Sprache kommen.
Das Programm ist anspruchsvoll. Im ersten Jahr geht es um das Ende des Lebens. Angesichts der politischen Pflegedebatte kommt diesem Thema erhöhte Brisanz zu, geht es doch um ein Leben und um ein Sterben in Würde. Ethische und rechtliche Fragen stellen sich. Wer bestimmt beispielsweise darüber, ob eine Behandlung weitergeführt werden soll?
Die Kunst des Sterbens
End-lich leben. Über die christliche Sterbekunst heute
Schon morgen kann mein Leben zu Ende sein. Im Bewusstsein dieser Tatsache leben zu lernen, daraus sogar Gelassenheit zu schöpfen, das gehört zur Kunst des Sterbens. Professor Michael Rosenberger erzählt darüber beim Start der Reihe „Theologie vor Ort“ in den drei diözesanen regionalen Bildungshäusern.
Matthäus Fellinger
Theologie ist keine Sache nur der hohen Wissenschaft. In Oberösterreich wollen sich die Theologen und Theologinnen der Katholischen Privatuniversität den Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit stellen. Im Dominikanerhaus in Steyr, im Maximilianhaus in Puchheim und im Franziskushaus in Ried i. I. startet die Reihe „Theologie vor Ort“. Das erste Jahr steht unter dem Thema „Am Ende: das Leben“.
Endlichkeit macht wertvoll. Sich der Tatsache der Sterblichkeit bewusst zu sein, muss nicht bedeuten, ständig mit dem Gedanken an den Tod leben zu müssen, meint Prof. Michael Rosenberger. In den Situationen aber, in denen ich auf den Tod stoße, soll ich dieser Frage nicht ausweichen. Dass Leben endlich ist, kann dann zu einem Impuls werden, „endlich zu leben“. Seine Begrenztheit macht das Leben – und jede Begegnung – kostbar. Zur Kunst des Sterbens gehört für Prof. Rosenberger die Kunst, das Leben ganz anzunehmen. Ich muss nicht alles Mögliche ausschöpfen und selbst erlebt haben, muss nicht überall auf der Welt gewesen sein. Was unendlich und unbegrenzt zur Verfügung steht, gilt als wertlos. Dass Leben begrenzt ist, macht es kostbar. Der Schlag der Glocke, das Ticken einer Uhr kann daran erinnern. Kommende Woche wird Rosenberger aus dem Erfahrungsschatz christlicher Spiritualität zur Kunst des Sterbens erzählen.
Zur Sache
Theologie vor Ort
Im Herbst 2006 startet die neue Veranstaltungsreihe der Kath.-Theol. Privatuniversität Linz (KTU) mit den drei diözesanen regionalen Bildungszentren: Dominikanerhaus in Steyr, Maximilianhaus in Attnang-Puchheim und St. Franziskus in Ried i. I.: Assistent/innen und Professor/innen der KTU behandeln in Vorträgen und Gesprächen unterschiedliche Aspekte eines lebensnahen Themas. Damit haben interessierte Menschen „vor Ort“ die Möglichkeit, Lehrende der KTU persönlich kennenzulernen und mit ihnen in Dialog zu treten. Sechs Themen sind im ersten Jahr geplant. Generalthema der ersten Reihe von Theologie vor Ort: „Am Ende: das Leben“.
Dr. Michael Rosenberger. End-lich leben.
Eintritt: Euro 7,– (Gesamte Reihe: Euro 30,–)
Di., 26. 9., 19.30 Uhr, in Ried-St.Franziskus.
Mi., 27. 9., 20 Uhr, im Maximilianhaus Attnang-Puchheim.
Do., 28. 9., 19.30 Uhr im Dominikanerhaus in Steyr.