56 Organisationen sind bei der Allianz für den freien Sonntag. Anläßlich ihrer Vollversammlung am 27. September in Linz lud die Allianz die Parteien ein, ihre Positionen zur Sonntagsruhe zu präzisieren.
Vorweg: Alle – ÖVP, SPÖ, FPÖ oder GRÜNE – stehen hinter dem arbeitsfreien Sonntag. Der Sprecher der Allianz, Hans Gruber, meinte, es sei eigenartig: Das Bekenntnis zum freien Sonntag habe eine breite Basis (auch in der Wirtschaftskammer) und dennoch stehe man einer Salamitaktik gegenüber, die die Sonntagsruhe aushöhle. Die GRÜNE Abgeordnete Dr. Gabriela Moser sagte, die Treiber (etwa große Handelsketten) stellten sich nicht der öffentlichen Diskussion.
Keine erweiterten Ausnahmen. Dr. Reinhold Mitterlehner von der ÖVP meinte, die Vorstöße von Finanzminister Grasser für eine Freigabe der Ladenöffnungszeiten auch am Sonntag, sei nicht die Meinung der ÖVP. Alois Gradauer von der FPÖ, ebenfalls Sonntags-Verteidiger, sehe, dass durch die liberalen Ladenöffnungszeiten rund um Österreich der Druck aufzusperren zunimmt. Und er warnte vor weiteren Ausnahmegenehmigungen: Jeder Versuch stößt die Tür ein weiteres Stück auf. Ein solcher Versuch könnte im Advent auf uns zukommen. Es gibt (in Wien) Vorschläge, an den vier Adventsonntagen zu öffnen. Die Parteienvertreter waren sich einig: Nicht mit uns!
Der Vertreter der SPÖ, NR Mag. Johann Moser, sagte, es brauche ein starkes Arbeitszeitgesetz, sonst gibt es sieben Tage zu 24 Stunden Betriebszeiten. Die Aushöhlung der Sonntagsruhe habe viele Nachteile, auch geringfügige Beschäftigungen, sinkende Einkommen und hohe Fluktuation gehören dazu.