Nichts ist erfunden, alle Geschichten in dem Buch „Auf der Regenstraße“ haben sich im Leben der Autorin Johanna Schobesberger wirklich ereignet – und gerade das macht die Lektüre so spannend. Die Autorin beschreibt darin alltägliche Begebenheiten, wie sie wahrscheinlich viele andere Leute auch oder ähnlich erleben. Doch die Zusammenstellung der Erinnerungen und Erlebnisse zieht die Leser regelrecht in das „einfache“ Leben der Autorin hinein und lässt sie an Kindheitserinnerungen, Arbeits- und Existenzsorgen, aber auch an lustigen Reiseerlebnissen oder Begegnungen mit verschiedensten Mitbewohnern in ihrem Haus teilhaben. Johanna Schobesberger ist eine einfache Frau aus dem Mühlviertel mit einer erstaunlichen Beobachtungsgabe und einem aufregend normalen Leben.
Johanna Schobesberger, Auf der Regenstraße, Geschichten vom ein-fachen Leben, Edition Geschichte der Heimat, 2006.
Die Trauer zulassen
Fehl- oder Totgeburten hinterlassen bei den betroffenen Eltern ein großes Loch voll Trauer, Sehnsucht, Angst und Wut. In „Du hast kaum gelebt“ schildern Eltern ihre Erfahrungen im Umgang mit dem frühen Tod ihres Kindes. Daneben kommen auch Personen zu Wort, die in ihrem Beruf damit konfrontiert werden: Hebammen, Seelsorger/innen oder Bestatter/innen. Für Betroffene soll das Buch Trauerbegleitung und Hilfestel-lung sein. Allen anderen Leser/innen vermittelt es eindringlich das Gespür für solch unvorstellbare Situationen und trägt dazu bei, dass gut gemeinte Sätze wie: „ Das Kind hat ja noch gar nicht richtig gelebt“, in Zukunft besser ungesagt bleiben.
Christine Fleck-Bohaumilitzky, Christian Fleck (Hrsg.), Du hast kaum gelebt, Kreuz Verlag, Stuttgart, 2006.