Die Caritas Linz hilft bei der Errichtung eines Kinderdorfes in der weißrussischen Stadt Gomel.
Woroshzow Walerij steckt mitten in einem neuen Projekt. Nach dem Bau der einzigen katholischen Kirche in der 600.000 Einwohner-Stadt Gomel leitet er der schmächtige Mann den Bau eines Kinderdorfes am Rand der weißrussischen Stadt. Gomel ist eine der von der Tschernobylkatastrophe am massivsten betroffenen Städte. Walerij ist für Pfarrer Slawomir Laskowske genau der richtige Mann für einen ehrgeizigen Plan. In fünf Häusern sollen vor allem Kinder Heimat finden – und ihr Leben lang hier bleiben können. Viele von ihnen hat Tschernobyl krank gemacht. Eine Klinik befindet sich in der Nähe. Für jene, die in der Stadt Verwandte haben, wird auch ein Tagesbetreuungszentrum eingerichtet – und eine Kapelle kommt dazu. Der Rohbau für Küche und Wäscherei steht schon, auch der für die Wohnung der Schwestern, die hier einmal arbeiten werden. Jetzt sollen die fünf Wohnhäuser für je zwölf Kinder gebaut werden. Ein solches Haus wird 80.000 Euro kosten. Dem Verhandlungsgeschick von Pfarrer Slawomir ist ein weißrussisches Wunder zu danken: Der Staat übernimmt die Kosten für den späteren Betrieb des Kinderdorfes. Die Errichtung ist jetzt das Problem. Bis zur Fertigstellung werden Mittel von insgesamt 1 Million Euro notwendig sein. Zu den vielen Partnern aus Europa von Pfarrer Slawomir zählt die Caritas der Diözese Linz. In drei Jahren sollen die ersten Kinder einziehen. Für sie bricht in Gomel ein neuer Morgen an. Auch in Gomel wird möglich werden, was drei Autostunden nördlich – in Schurawitschi – geschehen ist. Hier lebten Kinder mit Behinderungen unter menschenunwürdigsten Bedingungen in einem staatlichen Heim, weggesperrt aus den Augen der Öffentlichkeit. Polnische Schwestern haben mit den Betreuerinnen gearbeitet, haben ihr Vertrauen gewonnen. Die Caritas Linz und viele andere haben geholfen. Das Heim ist nicht wiederzuerkennen. Fröhlichkeit ist in das Haus eingekehrt. Die Kinder werden nicht nur notdürftig versorgt. Sie erfahren Zuwendung, Liebe, sie bekommen Therapie und sie erhalten Unterricht. Sie werden nicht mehr – wie es früher der Fall war – weggesperrt aus dem Bewusstsein der Gesellschaft. Was in Schurawitschi möglich war, soll auch in Gomel der Fall sein.
Zur Sache
Caritas bittet für Kinder
Jedes vierte Kind in Südost-Europa und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion lebt in extremer Armut. Insgesamt sind es UN-Angaben zufolge 18 Millionen Mädchen und Burschen. Die Caritas Oberösterreich unterstützt jährlich ca. 80 Projekte im Osten Europas. In Waisenhäusern, Tagesstätten, Schulausspeisungen, Behindertenheimen etc. erhalten Mädchen und Buben neben Essen und einem Dach über dem Kopf die Geborgenheit und Bildung. Auch für die Seelsorge gibt es Hilfe. Nur 15 Euro sind notwendig, um etwa in Sibirien ein Straßenkind einen Monat lang mit Essen, Medikamenten, Kleidung und Schulmaterial zu versorgen.
Die Fachschule für wirtschaftliche Berufe und der Aufbaulehrgang für Kommunikations- und Mediendesign am Schulzentrum Josee der Caritas in Ebensee stehen vor dem Aus. Die Zahl der Schüler/innen ist rückläufig, die Weiterführung wirtschaftlich nicht mehr möglich. Maßnahmen, mehr Schüler/innen anzusprechen, hatten nicht den gewünschten Erfolg. In der ersten Klasse des Aufbaulehrgangs sind z. B. nur noch 15 Schüler/innen. Ob die Zweige zum Schulschluss schließen oder die bestehenden Klassen bis zu ihrem Abschluss weitergeführt werden, wird noch beraten. Den Weiterbestand der Fachschule für Altenhilfe und Pflegedienste will die Caritas sichern. Mit Landesrat Ackerl wird intensiv verhandelt.