Die beruflichen Anforderungen an Pfarrhaushälterinnen waren schon immer hoch, in den letzten Jahren kamen viele neue Aufgaben hinzu. Um diese bewältigen zu können, bietet die Arbeitsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen einen berufsbegleitenden Ausbildungskurs an.
Der Beruf der Pfarrhaushälterin ist einem starken Wandel unterworfen, eine große Anzahl von Aufgaben ist in den letzten Jahren neu hinzugekommen. Viele Haushälterinnen entlasten die Priester schon lange in verschiedenen Bereichen der Pfarrarbeit, etwa in der Kanzlei, durch die Leitung von Runden, in der Mitarbeit bei der Firmvorbereitung, in der Jungschararbeit, oder sie übernehmen Orgel- und Mesnerdienste. Die breite Palette an Aufgaben wird von den meisten Pfarrhaushälterinnen als sehr positiv gesehen, die Kehrseite ist jedoch auch, immer funktionieren zu müssen und dass „man schon sehr situationselastisch sein muss“, wie es etwa Rosi Schmidthaler, seit 17 Jahren Pfarrhaushälterin aus Waldkirchen am Wesen, beschreibt.
Das nötige Rüstzeug. Der berufsbegleitende Lehrgang für Pfarrhaushälterinnen soll das nötige Rüstzeug für die vielfältigen Aufgaben mitgeben. Gegenstand der insgesamt vierwöchigen Ausbildung sind unter anderem Kommunikationstraining und Tipps zum Zeitmanagement und zur Stressbewältigung. Auf dem Programm stehen zudem Themen wie umweltbewusste Haushaltsführung und Fragen der persönlichen Spiritualität.
Abschluss des Lehrgangs. Mit der Zertifikatsverleihung in Gaming (Diözese St. Pölten) ist am 9. Februar der erste Kurs zu Ende gegangen. 24 Teilnehmerinnen aus sechs Diözesen haben den Kurs mit Erfolg absolviert, vier davon aus Oberösterreich (siehe Bild oben). Die Frauen bringen viel Engagement und Freude für ihren Beruf mit: „Ich schätze besonders den Kontakt zu den Menschen in der Pfarre sehr“, erzählt Christine Leonhartsberger, seit 19 Jahren Pfarrhaushälterin in Bad Kreuzen und eine der vier Absolventinnen aus OÖ. Insgesamt gibt es in Oberösterreich 374 Pfarrhaushälterinnnen, davon ist ca. die Hälfte in Pension. Die ca. 100 Haushälterinnen, die im Pfarrhaushalt leben, sind in der Regel vollzeitbeschäftigt. Die größer werdende Gruppe der Pfarrhaushälterinnen, die nicht im Pfarrhaushalt lebt, ist hingegen meist teilzeitbeschäftigt.