Unser großer Patron Sebastian Kneipp ist ein zuverlässiger Begleiter auch durch die Fastenzeit.Nicht etwa nur deshalb, weil er einfache Speisen liebte: Nach dem Schwarzbrot, den abgestandenen Erdäpfeln und der gestockten Milch seiner Kindheit hatte er sein Leben lang Heimweh, wie er sagt; mit Brotsuppe und Bauernmus wurden die Kinder zu seiner Zeit zu wahren Herkulessen herangefüttert, und die Krautnudeln sind als seine Lieblingsspeise zu wahrer Berühmtheit gelangt.
Mit dem Trinken hatte er es auch nicht so: Bier war ihm zu schlecht und Wein zu kostspielig. Da bleibt nicht sehr viel übrig, worauf man verzichten könnte. Aber das alles meine ich nicht. Die Fastenzeit ist nicht zum Abnehmen da, um nach Weihnachten und Fasching am Osterfest wieder in die Festtagskleider zu passen. Die Fastenzeit ist eine gesegnete Zeit, sich in besonderer Weise wieder neu dem lieben Gott zuzuwenden: „Unser Leben hat die Aufgabe, dem Schöpfer nachzuweisen, dass wir seinem Willen nachgekommen sind“, sagt Pfarrer Kneipp.
Nach Gottes Willen zu leben heißt für ihn, nach der Schöpfungsordnung zu leben. So gibt er dem Leben Orientierung. So konnte er Wasser, Kräutlein, Licht und Wetter lieben lernen und vielen Menschen die heilsame Erfahrung weitergeben: Wer sich Gott zuwendet, dessen Leben kommt ins Lot.