Österreichs Politik debattiert derzeit ebenso wie Deutschland ein Verbot der religiösen Vollverschleierung von muslimischen Frauen (Burka, Niqab).
Ausgabe: 2016/34, Burka, Niqab,
23.08.2016
Die Frauenbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Carla Amina Baghajati, betonte zwar einerseits, die Vollverschleierung sei im Islam nichts, was unbedingt vorgeschrieben sei, und sie selbst habe keine Sympathie für Gesichtsschleier. Andererseits warnte sie davor, dass ein Verbot die Propaganda extremistischer Gruppen bediene. Es gebe nur sehr wenige Fälle von Gesichtsschleier-Trägerinnen in Österreich.
Schwester Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden sagte: „Wer in der Ganzkörperverschleierung einen möglichen Hinweis auf die Unterdrückung der Frau sieht, möge sich vor allem dafür einsetzen, dass weltweit und in allen Kulturen der Bildungszugang für Mädchen erleichtert wird. So werden Frauen immer mehr befähigt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.“ Die in der Debatte angestellten Vergleiche zwischen der Burka und dem Schleier von Ordensfrauen wies Mayrhofer als unzulässig zurück.
Unterdessen gibt es auch kirchliche Stellungnahmen zum Verbot von Ganzkörperbadeanzügen (Burkinis) an einigen französischen Stränden: Der Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz, Nunzio Galantino, sprach sich gegen ein Verbot in Italien aus: Jede Person habe das Recht, ihren Glauben auch durch ihre Kleidung auszudrücken, sagte der Bischof.