Ein ökumenischer Wortgottesdienst in der Krypta des Linzer Mariendoms am 7. Mai 2007 eröffnete den Begegnungstag mit dem serbisch-orthodoxen Bischof Lukian Pantelic in Oberösterreich.
Bei der gemeinsamen liturgischen Feier mit Diözesanbischof Ludwig Schwarz und Bischof Maximilian Aichern stand das Gedenken an Bischof Rudolf Hittmair im Mittelpunkt. Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs lässt sich Hittmair zum Krankenpfleger ausbilden und übernimmt im Spital der Barmherzigen Brüdern die Betreuung von verwundeten Soldaten. Als er erfährt, dass bei den serbischen Kriegsgefangenen im Lager Mauthausen der Flecktyphus ausgebrochen ist, besucht er trotz Warnungen die Krankenbaracken, steckt sich an und verstirbt am 5. März 1915.
An die 12.000 serbische Gefangene starben innerhalb von wenigen Monaten an Flecktyphus - oft mehr als 100 Männer täglich. Gedenksteine im internationalen Soldatenfriedhof Mauthausen erinnern an die der Seuche zum Opfer gefallenen Soldaten. Bischof Pantelic sprach in Mauthausen ein Gebet für seine verstorbenen Landsleute und für alle Opfer des Kriegs. Sein besonderes Gedenken galt den vielen Menschen, die für die kranken serbischen Soldaten gesorgt haben. Bischof Aichern betonte, dass der Gedanke der Versöhnung heute die Gegner von einst verbindet: „Beten wir für Opfer und Täter, bitten wir aber Gott, dass er unser Gewissen schärft.“ Aichern wies auch dankbar auf den gemeinsamen Weg hin, den die Kirchen in Europa gehen.