Unter den 150 Gästen des Jubiläumsfestaktes waren Landesrat Josef Ackerl (links) und Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.
Das diözesane Sozialreferat feierte sein 50-Jahr-Jubiläum. Von Pfarrer Ignaz Singer, der nach dem Zweiten Weltkrieg die soziale Erwachsenenbildung in unserer Diözese aufgebaut hat, über Dr. Walter Suk, dem langjährigen Leiter des Sozialreferates, bis in die heutige Zeit wurde der Bogen gespannt.
„Christus kommt zu den unteren Schichten“ hieß es in einem der ersten sozialen Texte nach dem Krieg (1946) unserer Diözese. Die Moderatoren des Abends – DDr. Severin Renoldner und Mag. Lucia Göbesberger vom Sozialreferat – zeigten auf, aus welchem Humus das Sozialreferat gewachsen ist.
Viele Impulse. Im Mai 1957 wurde das Sozialreferat gegründet. Dr. Walter Suk, der das Referat lange leitete, arbeitete bis zum Jahr 2000 im Sozialreferat mit. In all den Jahren – und bis heute – sind viele Impulse aus dem Referat ins Pastoralamt gekommen. 1963 wurde die Zeitschrift „Interesse“ gegründet; 1970 folgte WEKEF (heute: Welthaus), die entwicklungspolitische Initiative, 1988 wurde Pax Christi OÖ gegründet. Etwa zur gleichen Zeit begann die diözesane Umweltarbeit, die 1996 zur Verabschiedung eines „Umweltleitbildes“ führte und vor zwei Jahren zum Beitritt beim Klimabündnis führte. Immer war und ist das Sozialreferat eng mit der Katholischen Sozialakademie Österreich KSÖ verbunden, etwa im Zusammenhang mit dem „Dreimonatskurs“. In der sozialen und politischen Frauenbildung ist das Haus der Frau in Linz Partner.
Sozialstaat. Die Inhalte, für die das Sozialreferat stand und steht, sind wichtige Themen, die sich auch in den Sozialhirtenbriefen finden (für die das Referat ja auch wichtige Zuarbeit leistete): Bildung ist keine Ware! Gerechter Anteil aller an den erwirtschafteten Gütern und Leistungen! Die Kirche tritt für einen aktiven Sozialstaat ein, der der Verarmung entgegenwirkt! Schöpfungsverantwortung! Gemeinschaft! Solidarität! ...
Erinnerungen. Zehn Menschen brachten Glückwünsche und Erinnerungen vor. Altbischof Maximilian Aichern betonte, dass Linz die einzige Diözese ist, die ein Sozialreferat im Pastoralamt hat. Von dort habe er viel Unterstützung erhalten. Maria Strutz-Winkler, Geschäftsführerin des Winkler Marktes, die vor Jahren den Dreimonatskurs absolvierte, sagte, dass sie sich von der kirchlichen Soziallehre in der konsequenten Haltung für den freien Sonntag gestützt fühle. Bildung stärke die Menschen, sagte Dr. Margit Scholta. Monika Greil-Payrhuber würdigte das Sozialreferat als Einrichtung, die das soziale Gewissen schulen helfe. Inge Holzbauer erinnerte sich: „Unsere eigene Erfahrung war was wert!“
Wirkung erzielen. Das Sozialreferat leistet eine gute Sozialverkündigung, würdigte der Festreferent – P. Dr. Alois Riedlsperger SJ von der KSÖ. Er sprach über die gesellschaftliche Wirkung kirchlicher Sozialverkündigung. Profil zeigen, glaubwürdig sein – die Praxis muss in Einklang mit der Verkündigung sein – und Kooperationen eingehen, sind Voraussetzungen, um eine gute Wirkung zu erzielen.