Ein konkretes Datum für die Reise ins Erdbebengebiet nannte der Papst nicht. Er wolle „so bald wie möglich“ kommen, um den Betroffenen persönlich „den Trost des Glaubens, die Umarmung des Vaters und Bruders und die Hilfe der christlichen Hoffnung“ zu bringen. Anschließend betete er mit den Menschen auf dem Platz ein „Ave Maria“ für die Betroffenen.
Opfer
Das Erdbeben von einer Stärke von mehr als sechs und mehrere Nachbeben hatten in der Nacht auf Mittwoch die gesamte Region zwischen Umbrien, Latium und den Marken erschüttert. Das Beben war auch in Rom und an der Adria-Küste zu spüren. Das Zentrum des Bebens lag laut Erdbebendiensten in der Provinz Rieti rund 150 Kilometer nordöstlich von Rom in einer relativ geringen Tiefe von zehn Kilometern. Der Erdstoß ereignete sich um 03.36 Uhr. Die Zahl der geborgenen Todesopfer in Mittelitalien bezifferte der italienische Katastrophenschutz mit 291, sie dürfte aber noch steigen, da mehrere Menschen noch vermisst werden. Die Aufräumarbeiten dauern an. Allein in dem Ort Amatrice starben nach dem aktuellen Stand 229 Menschen. Die katholische Kirche in Italien rief für den 18. September eine Sonderkollekte für die Erdbebenopfer aus. Mit bewegenden Trauerfeiern in Ascoli Piceno am Samstagvormittag und in Amatrice am Dienstag Abend wurden die Toten des Erdbebens verabschiedet.
Mönche verlassen Abtei
Das starke Erdbeben zwingt die Mönche des Priorats Norcia in der Geburtsstadt des „Mönchsvaters“ Benedikt von Nursia (480-547) zum Verlassen ihres Klosters. Die Ordensmänner mussten wegen der schweren Schäden an Kirche und Kloster die Heimat des heiligen Benedikt verlassen und fuhren nach Rom, wo sie vorübergehend aus Sicherheitsgründen bleiben werden.
Nothilfe
Der österreichische Caritas-Bischof Benno Elbs bittet um Solidarität mit den Opfern des Erdbebens in Mittelitalien. „Wir fühlen mit der Bevölkerung der betroffenen Ortschaften, besonders von Accumoli, Amatrice und Pescara del Tronto, wo auch viele Feriengäste starben. Beten wir für die Opfer und ihre Angehörigen, aber auch für die zahlreichen Helfer und Einsatzkräfte, die derzeit immer noch nach Überlebenden suchen“, zeigte sich Elbs in einer Aussendung der Diözese Feldkirch „tief betroffen“. Die Caritas Österreich hat zu Spenden für die Betroffenen der Naturkatastrophe aufgerufen. Es gehe aktuell darum, rasche und umfassende Nothilfe zu leisten, sagte Caritas-Auslandshilfegeneralsekretär Christoph Schweifer. Helfer der italienischen Caritas berichten, dass nach dem verheerenden Erdbeben dringend Notunterkünfte, Nahrungsmittel und Hygieneartikel, aber auch psychosoziale Hilfe für Traumatisierte benötigt werden. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe sei aber noch nicht absehbar, so Schweifer. Die Caritas Österreich hat als Sofortmaßnahme 50.000 Euro aus dem Katastrophenhilfefonds zur Verfügung gestellt.