Die 43-jährige Hanan E. aus Nablus im Westjordanland leidet an Multipler Sklerose (MS). Da die Behandlungsmöglichkeiten in Palästina unzureichend sind, holte die Linzer Komturei der Grabesritter die christliche Palästinenserin in die Spitäler der Barmherzigen Brüder und Schwestern nach Linz. Mit dem Ausbruch der Krankheit begann sich für Hanan, ihren Mann und die fünf Kinder die Spirale nach unten zu drehen: Der Ehemann Karim, der in den Arabischen Emiraten arbeitet, musste nach Haus zurückkehren. Seither ist er auf Gelegenheitsjobs als Taxifahrer angewiesen und auf die Unterstützung der Grabesritter. Damit kann sich die Familie gerade über Wasser halten. Wegen der mangelnden medizinischen Versorgung nahm die Erkrankung von Hanan einen erschreckend raschen Verlauf. Darum entschlossen sich die Grabesritter für eine Behandlung in Österreich – Dank der Hilfe der Barmherzigen Brüder und Schwestern wurde das möglich. Der Einsatz hat sich gelohnt, erzählt Oktavia Kellner von den Grabesrittern. Sie hat Hanan und ihren Mann während des vierwöchigen Aufenthalts in Linz betreut. Physisch und psychisch gestärkt ist das Ehepaar kürzlich nach Hause zurückgekehrt. „Wenn es auch nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein ist – so ist doch jeder Tropfen notwendig“, ist Kellner überzeugt: „Egal, wo man anfängt, wichtig ist, dass man Gutes tut.“ Nablus ist eine bitterarme Stadt, voll von arbeitslosen Jugendlichen. Regelmäßig stößt die israelische Armee in die Wohnviertel vor, um – angebliche Terroristen – zu verhaften. In der Vorwoche wurden sogar der Bürgermeister und zwei Parlamentsabgeordnete festgenommen. Die Österreichischen Grabesritter unterstützen insgesamt vierzig Familien in Palästina. Weitere Infos: uwww.oessh.at .