VergesellschaftungZwei Schüler kommen aus dem Supermarkt und papierln ihr Jausensemmerl aus. Sie werden es sich schmecken lassen, während sie auf dem Trottoir weiter gehen. Die Sorge ums Papier werden sie an Ort und Stelle los. Sie lassen es einfach fallen. Irgendwann wird es der Wind forttragen. Irgendwann wird es verrotten. Vorher wird es, wie seine unzähligen Verwandten – ebenfalls achtlos weggeworfene Verpackungen oder Parkscheine und liegen gelassene und vom Wind zerzauste Zeitungsreste – die Augen vieler belästigen. Vorher wird es sich wegen der erlittenen Achtlosigkeit rächen und den Straßen der Stadt ein schmutziges Gesicht geben.
Man muss Ballast abwerfen, dann kommt man weiter. Das wissen Ballonfahrer und alle, die sich der Leichtigkeit des luftigen Seins anvertrauen. Das wissen wohl auch einige jener, die in ihrer Karriere sehr hoch gekommen sind. Vorher haben sie sich nicht selten ohne Aufhebens mancher Dinge entledigt, die ihnen unnütz geworden sind.
Wie zwei Schüler, nein unzählige Bürger, ihnen wertlos gewordene Dinge fallen lassen, sagt viel über unsere Zeit aus: Der Müll wird vergesellschaftet, während der vorteilhafte Inhalt privatisiert wird.