In den Ferien helfen sich viele Pfarrer gegenseitig aus. Für jene Pfarrgemeinden, wo das nicht möglich ist, hat die Diözese Linz 48 Priester als zusätzliche Ferienaushilfen in der Sommerzeit organisiert.
Während sich zur Sommerzeit in Linz die Kirchen leeren, füllen sie sich in Oberösterreichs Tourismusregionen. Mehr Leute in der Kirche hat der Bad Ischler Pfarrer Mag. KonsR Johann Hammerl in den Ferien. Für die Touristen wird es ein reichhaltiges kulturelles Programm geben. In der Pfarre wird es trotzdem ruhiger sein als während des Jahres. Johann Hammerl selbst wird für zwei Wochen in Urlaub fahren, davon eine Woche nach Kroatien ans Meer. „Den Abstand braucht man. Wenn man in der Firma wohnt, ist der Urlaub schwierig“, sagt der Bad Ischler Pfarrer.
Unterbrechung der Alltagshektik. Die Ferienzeit ist in den meisten Pfarren eine Unterbrechung von der Alltagshektik. In der Pfarre Linz-St. Franziskus sind – wie vielerorts – die Bürozeiten verkürzt. „Was während des Jahres liegen geblieben ist, kann ich dann endlich aufarbeiten“, sagt Pfarrsekretärin Eva Haferl. Auch das restliche Pfarrleben verläuft ruhiger: „Die Ehrenamtlichen müssen sich auch einmal ausrasten können“, meint Haferl. In den Wochen, wo Pfarrer Dr. Josef Wimmer auf Urlaub ist, wird in Linz-St. Franziskus meistens ein anderen Priester aus dem Seelsorgeraum aushelfen. Diese Aushilfen sind sehr begehrt, dennoch meint Haferl: „Die gegenseitige Hilfe funktioniert ganz gut.“ Pfarren, die außerhalb der „Nachbarschaftshilfe“ eine Aushilfe brauchen, müssen sich an die Personalstelle für pastorale Dienste, Abteilung Priester, wenden. Insgesamt 48 Ferienaushilfen, die in die Pfarren vermittelt werden, gibt es in diesem Sommer. Eigentlich sollten es mehr sein: Vier Afrikaner dürfen nicht kommen, ihnen wurde das Visum verweigert.
Es kann nicht alles gehen. „Es kann nicht alles gehen“, ist für Dr. Martin Füreder, Leiter der Abteilung Priester, auch angesichts des Priestermangels die Devise für die Pfarren im Sommer. Er beobachtet, dass diese vermehrt ihre zwei oder drei Sonntagsmessen in der Ferienzeit auf eine einzige reduzieren. Gleichzeitig gibt es auch mehr Wort-Gottes-Feiern ohne Eucharistie. „Die Not lehrt Veränderungen“, sagt Füreder. Wichtig sei, dass die Pfarren rechtzeitig bekannt geben, ob eine Messe oder eine Wort-Gottes-Feier stattfindet, so Füreder: „Wer lieber in eine Messe geht, kann sich dann danach richten, was für sie oder ihn passt.“