In Sydney (Australien) fand die Jahrestagung des Internationalen Rates der Christen und Juden (ICCJ) statt. Helga Schwarzinger, die Ökumene-Referentin der Diözese Linz, nahm als österreichische Delegierte für den Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit (Wien) an dem Treffen teil.
Rund 170 Christen, Juden und Muslime aus aller Welt beschäftigten sich mit dem Thema „Eine zerbrochene Welt heilen – die Religionen arbeiten zusammen“. Rabbi Brian Fox, derzeit Vorsteher einer hebräischen Gemeinde in Manchester (England), forderte, dass die Religionen jeweils die heiligen Schriften der anderen lesen und kennenlernen sollten: Wenn wir die Schriften der anderen nicht lesen, bemerken wir auch nicht, was wir missverstanden haben. Darüber hinaus ist es ein Faktum, dass es in allen Büchern schwierige Texte gibt, über die auch intern debattiert wird, wie sie zu verstehen sind, bemerkte Fox.
Kardinal Edward Cassidy, von 1989 bis 2001 im Vatikan für die religiösen Beziehungen zum Judentum verantwortlich, war Ehrengast des Treffens. Das Ziel des interreligiösen Dialogs bestehe nicht darin, die Religionen in einem einzigen Bekenntnis zu vereinen, sagte der Kardinal, sondern zu einem besseren Verständnis und einer weiter reichenden Zusammenarbeit zu kommen. Der ICCJ versuche das seit 60 Jahren zu verwirklichen. Cassidy betonte, dass Christen, Juden und Muslime gemeinsam eine bessere Welt schaffen müssten.
Mag. Helga J. Schwarzinger leitet das Referat für Ökumene und Weltreligionen der Diözese Linz und ist Pfarrassistentin in Linz-St. Margarethen.