Sie sind recht dünn gesät, jene, die den Namen Alfons tragen. Ein Bruder meines Vaters hieß so, und das war der Grund, mir diesen Namen zu geben. In der Schule war ich damit meist der Einzige. Zwar stand mein Namenspatron im kirchlichen Kalender, aber näher bekannt war er in der Bevölkerung nicht. Man wusste keine Kirche, die ihm geweiht war, und sah nirgends ein Bild oder eine Figur von ihm. Das hat mich neugierig gemacht, mehr über ihn zu erfahren: Alfons von Liguori (1696–1787), aus Neapel stammend und zuerst Rechtsanwalt, wurde später Priester und Bischof, gründete den Orden der Redemptoristen und hat die Moraltheologie der Kirche nachhaltig geprägt. Es hat sich gefügt, dass auch ich mich beruflich diesem Fach gewidmet habe. Das Anliegen dieses Theologen, gerade die einfachen Leute mit der Moral nicht zu überfordern, finde ich in hohem Maße sympathisch und beispielhaft. Nebenbei verbindet mich noch ein Hobby mit ihm: die Musik.