... und was man sonst alles wissen muss, um gut über die Runden zu kommen. Ein Tag im Fahrsicherheitszentrum Marchtrenk.
Mit dem habe ich nicht gerechnet. 50 Meter vor mir mitten auf der Straße schießt eine Wasserfontäne in die Höhe. Voll auf die Bremse, das wird knapp, schnell nach rechts lenken. Kann ich noch ausweichen? Wusch: mit 30 Sachen geht mein Toyota Starlet direkt unter die Dusche. Das nächste Mal passiert mir das aber nicht!
Tempo 60 im Ort = Gefahr. Geringe Geschwindigkeitsunterschiede können sich drastisch auswirken. Ein Beispiel: 60 km/h im Ortsgebiet zu fahren oder die erlaubten 50, das heißt in Gefahrensituationen oftmals: gerade noch zum Stehen kommen oder Aufprall mit Tempo 30. Das weiß ich jetzt aus eigener Trainingserfahrung. Im normalen Straßenverkehr ist die Chance, da unfallfrei davon zu kommen eher gering.
Tellerwäscher. Im Seminarraum des Fahrsicherheitszentrums. Trainer Markus Seifried erklärt die Grundlagen (siehe auch Kasten unten), damit die Teilnehmer nachher gut über die Runden kommen: etwa über die Bereifung, Angurten oder das richtige Verhalten bei Schieben und Schleudern: „Um das Fahrzeug im Griff zu haben, müssen Sie jederzeit beide Hände am Steuer haben“, betont der ehemalige Rallyefahrer. Ganz falsch ist es, mit einer Handfläche lässig am Lenkrad zu kurbeln. Wer das tut, den nennt Seifried „Tellerwäscher“. Es ist kein Kompliment für guten Fahrstil.
„Wos is mit’m Lenken?!“. Um halb elf Uhr geht’s dann raus auf die Piste. Den Beginn macht das Slalomfahren. Links, rechts, links, rechts, Kurve um Kurve. Eigentlich leicht, denke ich mir, bis ich schon ein Huterl überfahre. „Wos ist mit’m Lenken?!“, sagt Seifried, der das Geschehen per Funkgerät kommentiert.
Schleuderprogramm. Nach dem Kurvenfahren und mehreren Bremstests kommt das Schleudern dran. „Weil Sie heute nur sieben Teilnehmer sind, können wir das besonders lange üben“, sagt der Trainer. Ui, soll ich mich darüber freuen, denke ich mir. Ich habe ein etwas mulmiges Gefühl. Mein Auto ist kurz und hat kein ABS, was bei dieser Übung ein Nachteil ist. Ich fahre los, beschleunige auf 50 km/h. Drüber über die Schleuderplatte. Zack, das genügt und ich bin nur mehr Passagier. Ich lenke in die Richtung, in die das Heck ausbricht, um den Toyota auf der nassen Fahrbahn wieder auf Kurs zu bringen – so zumindest der Plan, der dieses Mal nicht funktioniert. Es ist wie im Karussell. „Bremsen, bremsen, bremsen“, tönt es aus dem Funkgerät. Was habe ich falsch gemacht? „Sie müssen immer in die Richtung schauen, wo sie mit dem Auto hin wollen“, gibt Seifried einen wichtigen Tipp. Und wirklich: Nach dem dritten Versuch schaffe ich es, das Auto gerade zu lenken. So schnell komme ich nicht wieder ins Schleudern.
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„Gib Gummi“– Tipps zur Fahrsicherheit
Sitzposition: Beide Hände auf’s Lenkrad, in der sogenannten „vor drei Stellung“. Die Entfernung des Oberkörpers und der Beine zum Instrumentenbereich muss so gewählt sein, dass Arme und Beine leicht angewinkelt sind. Die Kopfstütze nicht auf Nacken – sondern auf Kopfhöhe einstellen.
Luftdruck: Den Reifenluftdruck nicht nur beim Service überprüfen lassen, sondern das selbst hin und wieder mal tun. Besonders vor langen Fahrten!
Jede Zeit hat ihre Reifen: Ein scheinbar banaler, aber oft missachteter Grundsatz: Im Sommer Sommerreifen, im Winter Winterreifen verwenden. Hauptgrund: Die Gummimischung muss zu den Witterungsbedingungen passen.
„Gib Gummi“: Nicht indem man rast, sondern alte Reifen wegwirft. Gummi altert nämlich ziemlich schnell. Deshalb: Spätestens alle vier Jahre neue Reifen kaufen.
Richtiges Angurten: Beim Anschnallen immer den Gurt nachziehen und straffen
Beladung: Schweres Gepäck gehört in den Kofferraum. Achtung: Mangelhaft gesichert können auch harmlos wirkende Gegenstände wie Regenschirme bei einem Unfall zum gefährlichen Geschoß werden.