KirchenZeitungs-Mitarbeiter/innen verraten auf diesem Platz, was sie im Sommer lesen. Zum Beispiel einen historischen Roman der Linzer Autorin Julia Kröhn. Der Roman thematisiert das Frauenleben im Mittelalter.
Frauen hatten im Mittelalter kaum Zugang zu Bildung und Wissen. Gleich auf den ersten Seiten hat die Autorin Zitate gelehrter Männer positioniert, die deren Sicht der Frau dokumentieren. Diese Zeitdokumente geben Einblick, welche Rolle und Fähigkeiten den Frauen damals zugedacht war: „Sorge dafür, dass der Junge mit sechs oder sieben Jahren lesen lernt, lass ihn studieren oder das Gewerbe erlernen ... Handelt es sich um ein Mädchen, so setze es in die Küche und nicht hinter das Lesebuch“ – so etwa lautete die schlichte Empfehlung von Paolo de Certaldo aus dem 14. Jahrhundert. Hier setzt die Autorin ein und beginnt die Geschichte des Mädchens Sophia zu erzählen, die sich dieser Zuschreibung widersetzt. Ausgestattet mit grandioser Merkfähigkeit und geschliffener Argumentationstechnik, kämpft sie sich in die Welt der Bücher vor. Die Chronistin – jenes junge Mädchen – zeichnet ihr Leben zunächst auf, im hohen Alter vernichtet sie diese Chronik. Denn was ist für die Nachwelt von Bedeutung: Die Namen der Könige und Kirchenfürsten oder doch das Leben der einfachen Menschen? Die Autorin bietet am Ende des Romans eine schlüssige Antwort an. Die spannende Geschichte ist eingebettet in eine Rahmenhandlung, in der es um mysteriöse Morde in einem Kloster und deren schrittweise Aufklärung geht.
- Gewinnen Sie: Was heißt „Sophia“ auf Deutsch übersetzt?Schicken Sie die Antwort bis Fr., 21. September an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz;Fax: 0732/76 10-39 39; office@kirchenzeitung.at. Wir verlosen zwei Romane von Julia Kröhn.
Beim DenkMal Nr. 34 (Lösung: Ursulinen-Gymnasium) haben ein Bachmann-Buch gewonnen: Sabine Herbst, Alkoven und Dieter Steiner, Puchenau