Religionsunterricht im Blick auf andere Religionen
An die 140 Religionslehrer/innen aus Pflichtschulen nahmen an der Sommerbildung 2007 teil
Ausgabe: 2007/37, Religion, Unterricht, Trenda, Literatur, Glaube, Kinder
12.09.2007
„Dass es eine neue religiösesSuche gibt, liest man nicht nur in der Fachliteratur, sondern ist im Religionsunterricht wirklich zu spüren“, erklärt Maria Trenda. Sie ist an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz für theologische, religionspädagogische und spirituelle Fortbildung zuständig. Die Sommertagung für Pflichtschulreligionsleher/innen hatte die gesellschaftlichen Veränderungen zum Thema, unter denen Religionsunterricht heute stattfinden muss. Das religiöse Interesse ist gesellschaftlich vorhanden, ein Knackpunkt liegt sicherlich in der religiösen Praxis, fasst Trenda den Tenor der Referate zusammen. Heutige Kinder und Jugendlichekönnen mit vorhandenen traditionellen kirchlichen Angeboten wenig anfangen. Religionslehrer/ innen haben zunehmend die Aufgabe, religiöse Erfahrungen zu ermöglichen. Durch ihre Person bringen sie den Glauben ins Spiel und zur Sprache. Religiöse Bildung ist nicht einfach ein Weitergeben von fertigen Inhalten. Religionslehrer/innen müssen daher stets neue Vermittlungswege erschließen, so Trenda. Zum geänderten Umfeld des RU gehört auch die Herausforderung durch den Pluralismus: Religiöse Bildung heute kann nur stattfinden mit dem Blick auf andere christliche Gemeinschaften und Religionen. Die religiöse Vielfalt spiegelt sich im Klassenzimmer wider: muslimische Kinder sitzen neben katholischen, orthodoxe neben ungetauften. Die Kinder wollen wissen, was sie unterscheidet und was sie verbindet. Religionslehrer/innen müssen heute umso mehr die eigene Tradition kennen und andere religiöse Traditionen verstehen und deuten können. Ein Anspruch, ohne den unser gesellschaftliches Zusammenleben nicht gelingen wird, erklärt Trenda eine besondere Anforderung an den Religionsunterricht.