Seit 16 Jahren arbeitet der Eberstalzeller Entwicklungshelfer Hans Gnadlinger im trockenen Nordosten Brasiliens. Mit seinem Fachwissen trägt er bei, dass das Trockengebiet trotz des Klimawandels bewohnbar bleibt.
Eine Million Zisternen sollen – so das Ziel – im Jahr 2015 Trinkwasser für die acht Trockenmonate im Jahr bereitstellen. 200.000 sind schon gebaut. Sie werden die Lebensbasis für die Menschen in einem Gebiet so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen bilden. Bei einer Benefizgala der Aktion „SEI SO FREI“ der Katholischen Männerbewegung war Gnadlinger am Freitag, 5. Oktober, zu Gast in Wels. Sauberes Wasser für die Menschen im Nordosten Brasiliens bedeutet Freiheit für sie, betonte er. Es wirkt der Abwanderung in die ohnehin überfüllten Großstädte entgegen.
Kritisch äußerte sich Gnadlinger zum Trend, große Flächen für Bio-Treibstoff zu verwenden. Dabei würde der äußerst wichtige uralte Bewuchs mit Dornengestrüpp zerstört – der aber als Wasserspeicher unerlässlich ist und vor allem den Ziegen Nahrung bietet. Außerdem bietet dieser Trockenwald Früchte wie die Umbo-Pflaume. Diese soll – so ein ebenfalls von „SEI SO FREI“ unterstütztes Projekt, zur Marmeladeproduktion verwendet werden. Demnächst wird Umbo-Marmelade auch in Österreich im Fair-Trade-Handel erhältlich sein. Beim Benefizabend spendeten die Gäste den Geldwert für rund 500 Ziegen für die Region Juazeiro. Mit Ziegenzucht können sich Kleinbauern eine Überlebensbasis schaffen.