Landeshauptmann Josef Pühringer hat eine Einigung zwischen den Ländern und den Ordensspitälern Österreichs verhindert, betont P. Leonhard Gregotsch und ist fassungslos. Der Hintergrund seines Unmuts: Die Bundesländer decken zwar in ihren eigenen Krankenhäusern das jährliche Defizit zur Gänze ab, nicht aber in Ordenspitälern. Das heißt für Oberösterreich, dass allein im Jahr 2003 die Ordensgemeinschaften mit rund 12 Mio Euro zur Abdeckung des „Abgangs“ aufkommen mussten. Für die Orden, die kaum noch Schwestern und Brüder im aktiven Krankendienst und damit auch kaum Einkommen haben, wird es immer schwieriger, diese Summen aufzubringen. Im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen hätten sich alle Bundesländer bereit erklärt, in Zukunft die Abgänge der Ordensspitäler zur Gänze abzudecken. Mit Ausnahme von LH Pühringer, der mit seinem Einspruch eine für das Überleben der Ordenspitäler notwendige Maßnahme kurz vor dem erhofften Ziel zu Fall gebracht hat, ärgert sich P. Gregotsch.
Oberösterreich ist anders. Pühringer sieht das naturgemäß anders: Die Abdeckung des Defizits der Ordensspitäler soll Landessache bleiben und wegen der völlig unterschiedlichen Situationen ist eine bundesweite Regelung nicht sinnvoll. Oberösterreich ist das Bundesland mit den weitaus meisten Krankenbetten in Ordensspitälern. Rund 45 Prozent der stationären Patienten werden in Ordenskrankenhäusern behandelt. Er habe den Orden im Zuge der Spitalsreform zugesagt, die finanziellen Rahmenbedingungen spürbar zu verbessern. Ein Verhandlungstermin ist für Mitte November fixiert. Pühringer hält überdies mit Nachdruck fest: Die Ordensspitäler sind ein fester Bestandteil der oberösterreichischen Spitalslandschaft.