Laien in pastoralen Berufen – unverzichtbar, und trotzdem ist ihr „Ort” in der Kirche auch nach 60 Jahren ein brisantes Thema.
„Wir können uns in der Diözese Linz nur gratulieren, dass wir Sie haben.“ Mit diesen Worten drückte Generalvikar Dr. Severin Lederhilger seine Wertschätzung für die Laien in pastoralen Berufen in der Diözese Linz aus. „Wir brauchen Sie“, betonte er, auch für die inhaltliche Gestaltung des Zukunftsprozesses. Am Donnerstag, 25. Oktober, feierten die hauptamtlichen Laientheolog/innen im Linzer Priesterseminar ihr 60-jähriges Bestehen in der Diözese Linz. War am Anfang der Beruf ausschließlich für unverheiratete Frauen vorgesehen – Heirat bedeutete das Ausscheiden aus dem Dienst –, wird heute auf ein familien- und partnerschaftsgerechtes Gestalten des Berufsbildes Wert gelegt.
Im Spannungsfeld. Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner stellte beim Jubiläum die Ergebnisse einer im Jahr 2006 abgeschlossen Studien über Pastoralassistent/-innen in Österreich, Deutschland und der Schweiz zur Diskussion. Sie zeigt: 42 Prozent der in Oberösterreich tätigen Laien in kirchlichen Berufen nehmen Aufgaben im „presbyterialen Feld“ wahr, also solche, die als priesterliche Aufgaben gelten. Er ortet darin ein Spannungsfeld, das die Kirche noch massiv beschäftigen werde. „Wenn Laien auf Dauer priesterliche Aufgaben übertragen werden, ist die Konsequenz, sie zu Priestern zu weihen“, meinte Zulehner. Die Berufszufriedenheit sei allerdings bei jenen 13 Prozent der Laien am größten, die sich bewusst als „konsequente Laien“ verstehen, sich also nicht ins priesterliche Feld drängen lassen und auch bei veränderten Voraussetzungen nicht weihen lassen würden.