Das Müllaufkommen pro Kopf steigt. In Linz wuchs die Müllmenge von 1961 bis 2001 trotz eines Bevölkerungsrückgangs von etwa 20.000 Einwohnern um ca. 20.000 Tonnen auf mehr als 90.000 Tonnen.
In den Weihnachtsfeiertagen und zum Jahreswechsel fallen zudem etwa zehn Prozent mehr Restmüll an. In Oberösterreich sind das ca. 1500 Tonnen Restmüll. Auch mehr getrennte Altstoffe (vorwiegend Altglas und Kartonagen) werden entsorgt.
Mehr Abfuhren, zusätzliches Personal. Diese Zusatzmenge fällt alle Jahre an und ist laut Experten der oö. Landesregierung gut einschätzbar. Die Entsorgungswirtschaft ist entsprechend darauf eingestellt, z.B. durch mehr Abfuhren mit zusätzlichem Personal, verstärkte Entleerung der Altstoffbehälter und anderes mehr. In unserem Bundesland stünden ausreichend Behandlungskapazitäten zur Verfügung – für Restmüll die Mechanisch-Biolgische Abfallbehandlungsanlage Linz und die Welser Abfallverbrennungsanlage.
Abfallkritisch einkaufen. Um weniger Müll zu produzieren, wäre – so heißt es im Büro von Landesrat Anschober – ein (abfall)kritischer Konsum bzw. Einkauf wichtig. Die vom Landesabfallverband durchgeführte und vom Land Oö. geförderte Aktion „Oö. MehrwegGeschenksack“ sei ein erster Schritt dazu (http://195.58.166.60/ooebav/lav/).
Recht und Gesetz. Wenn in den Feiertagen die Müllberge wachsen, sorgen Gesetze dafür, den Müll in richtige Entsorgungsbahnen zu lenken. Fünf dieser Rechtsvorschriften sind bundeseinheitlich geregelt: das Abfallwirtschaftsgesetz, die Deponieverordnung (z.B. dürfen unbehandelte Abfälle nicht deponiert werden), die Verpackungsverordnung (mit einer Rücknahmepflicht von Verpackungsmaterial für Hersteller und Vertreiber), die Abfallbehandlungspflichtenverordnung und die Elektroaltgeräteverordnung. Eine Verordnung steuert die EU bei, jene für tierische Nebenprodukte samt dem Tiermaterialiengesetz. Vier sind Landesgesetze: das Oö. Abfallwirtschaftsgesetz, der Oö. Abfallwirtschaftsplan, die Oö. Abfalltrennungsverordnung und die Verordnung über die Bildung des Landes-Abfallverbandes. Schließlich haben die Gemeinden bzw. Abfallverbände eigene Vorschriften, die zum Beispiel klären, wie, wann und wo der Müll gesammelt und abgeholt wird.
Noch immer viel verwertbarer Müll im Restmüll. Restabfallanalysen in Linz zeigten vor drei Jahren, dass noch relativ viel verwertbare Anteile im Restabfall landen. Der Prozentsatz ist zwar rückläufig, immerhin bestehen aber zum Beispiel elf Prozent des Restabfalls aus Papier, 23 Prozent sind Bioabfall!