Ihr 60-Jahr-Jubiläum verknüpft die Katholische Männerbewegung mit der Fußball-Europameisterschaft. Auf ihre eigene Weise allerdings. Sie lädt auf breiter Basis zum Mitmachen ein.
Ungewöhnliches bekamen die Fans beim Spiel LASK gegen Mattersburg letzte Woche im Linzer Stadion zu hören. Während der Obmann der Katholischen Männerbewegung, Franz Gütlbauer, und Bundes-Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl zum Ehrenanstoß antraten, informierte der Platzsprecher über ein besonderes Vorhaben rund um die Fußball-Europameisterschaft. Fußball soll zur Verständigung unter den Menschen verschiedener Nationen in Österreich beitragen, er soll zur Brücke unter den Generationen und zu einem Erlebnis für Jung und Alt werden. Die Katholische Männerbewegung regt Pfarren und Dekanate zum Mitmachen an bei „Football Bridges the World“ – Fußball wird zur weltverbindenden Brücke.
Kindern eine Chance geben. Die Fußball-EM soll nicht nur die Kassen der Hoteliers in Österreich klingeln lassen. Den Erlös aus der Aktion „Football Bridges the World“ lässt die KMB Straßenkinder-Projekten in Brasilien, Guatemala und Uganda zukommen. Sport ist in der Jugendarbeit ein guter Weg, Kinder wieder zu einem normalen geregelten Leben zu befähigen. Statt nach dem Recht der Stärkeren, das sie auf der Straße erleben, gilt es hier, sich nach Regeln zu verhalten. Fußball und andere Sportarten lassen sie Freude, Erfolg und Gemeinschaft erleben. Auch der Oberösterreicher José Hehenberger macht diese Erfahrung immer wieder. Einfache Sportplätze werden gebaut, nötige Gemeinschaftshäuser für die Jugendlichen werden errichtet. Und ebenso werden Dressen und Fußbälle angeschafft. Geld soll für die Aktion vor allem aus dem Verkauf von eigens gefertigten und fair gehandelten Bällen hereinkommen. Rund 1000 Stück wurden in den letzten Wochen bereits verkauft, freut sich Josef Geißler, Organisationschef der Aktion.
Turniere für Groß und Klein. Doch auch hierzulande wird sich viel ereignen. Vor allem am Eröffnungstag der Fußball-Europameisterschaft, am 7. Juni, organisieren Pfarr- und Dekanatsgruppen der Männerbewegung Fußball-Feste. An diesem Tag soll es nicht nur um das Zuschauen gehen. Die Leute sollen selbst aktiv werden. Die Gelegenheit dazu haben sie zum Beispiel bei Kleinfeld-Turnieren für gemischte Mannschaften, auch Vater-Kind-Turniere wird es geben oder Tischfußball-Wettbewerbe. Elfmeterschießen und andere Angebote sollen möglichst viele zum Mitmachen anregen. In Ottensheim werden zum Beispiel Asylwerbende in die Aktion eingebunden sein. Enden werden die Turnier jeweils mit einem Begegnungsfest. Und in manchen Orten wird man das Eröffnungsspiel auf Leinwänden gemeinsam anschauen.
Zur Sache
Leo Windtner, oö. Fußball-Präsident: „Diese Aktion verbindet auf gelungene Weise das Ereignis der Fußball-EM mit der gemeinschaftsbildenden Kraft des Sports.“
Franz Gütlbauer, Diözesanobmann der KMB: „Anlässlich 60 Jahre Katholische Männerbewegung und 50 Jahre SEI SO FREI setzen wir ein besonderes Zeichen weltweiter Verbundenheit.“
Theresia Kiesl, Präsidentin des Leichtathletikverbandes: „Ich habe die Arbeit der Aktion SEI SO FREI in Lateinamerkika kennengelernt. Dabei konnte ich die Sehnsucht der Kinder nach Bewegung, Spiel und Sport hautnah erleben.“
Die Spielbälle
Mit dem Verkauf von fair gehandelten Spielbällen finanziert die KMB die Aktion. Angeboten werden ein Allround-Ball zu 25 Euro und ein FIFA-zertifizierter Profiball zum Preis von 55 Euro.
- Auskunft und Bestellung: Kath. Männerbewegung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-34 63, E-Mail: seisofrei@dioezese-linz.at