Damit von den Kindergottesdiensten die ganze Woche über etwas in der Pfarrkirche sichtbar bleibt, hat der Kinderliturgiekreis den Beichtstuhl umfunktioniert: Dort werden seit Ostern mit biblischen Figuren die Sonntagsevangelien nachgestellt.
Bevor Brigitte Kieweg genauer erklärt, was hinter der Idee steht, das Evangelium nachzubilden, baut sie möglichen Missverständnissen vor: „Wir haben nicht die Beichte abgeschafft, dafür steht ein Beicht- und Ausspracheraum zur Verfügung.“ Aber der Beichtstuhl eignet sich hervorragend für die Idee des Kinderliturgiekreises, die Kirchenbesucher/innen an der wöchentlichen Kinderliturgie Anteil nehmen zu lassen. Bisher wurde zur Gabenbereitung den Erwachsenen oft gezeigt, wie die Kinder in der Sakristei die Botschaft des Evangeliums umgesetzt haben. Nun finden diese Darstellungen einen festen Platz im Beichtstuhl. Mit einer wichtigen Ergänzung: Neben den biblischen Szenen liegt das aufgeschlagene Evangeliar.
Angreifbares Evangelium. Wer immer während der Woche in die Kirche kommt, kann sich nochmals auf einfache Weise mit dem Sonntagsevangelium beschäftigen – und es sich kurz in Erinnerung rufen. Brigitte Kieweg denkt das Projekt bereits weiter: Schön wäre es, wenn nicht allein der Kinderliturgiekreis, sondern einzelne Familien jeweils für eine Woche für „den Beichtstuhl“ verantworlich sind. Ein Familienmitglied könnte das Evangelium abschreiben, und miteinander stellt man die Figuren, nachdem man im Familienkreis über die Schriftstelle geredet hat. Die „Schwarzenberger Bibelfiguren“ sind eine hervorragende Methode, in den Bibeltext einzudringen: „Es mag lächerlich klingen: Aber die Figuren entwickeln ein Eigenleben und lassen einen spüren, ob man der Botschaft nahe gekommen ist.“