„Die Sozialpolitik in Oberösterreich beruht in hohem Maß auf Konsens und ist nicht nur ein Kompromiss“, betonte Soziallandesrat Josef Ackerl bei der Verleihung des Solidaritätspreises der KirchenZeitung.
Von großer Übereinstimmung war die Gesprächsrunde bei der Solidaritätspreis-Festveranstaltung geprägt. Soziallandesrat Josef Ackerl, Landeshauptmann Josef Pühringer und Bischof Maximilian Aichern führten aus, welchen Stellenwert Solidarität in der Gesellschaft heute hat und wo es noch Defizite gibt. Dem Befund von LR Ackerl, dass die Sozialpolitik unter den Parteien im Wesentlichen außer Streit steht, folgte sein Appell an die Gesellschaft: Von den Menschen würde er sich mehr Unterstützung in sozialen Fragen erwarten. Für Landeshauptmann Pühringer ist die Solidarität ein Qualitätsmerkmal der Gesellschaft: „Die Politik muss dafür sorgen, dass das Land zur Heimat wird, wo Menschen nicht alleingelassen werden.“ Für Bischof Aichern ist Jesus Christus das Vorbild der Solidarität. Die Aufgabe der Kirche besteht darin, klar aufzuzeigen, wo die Menschenwürde verletzt wird. Dabei richtet die Kirche ihre Botschaft nicht nur an die Öffentlichkeit, sondern solidarisches Handeln gilt auch für die Kirche selbst, unterstrich Aichern.
Jugend ist Hoffnung. Eine Schlüsselrolle in der gelebten Solidarität nehmen die Ehrenamtlichen ein. „Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die mehr tun, als sie müssen. Diese Leute gilt es zu stärken, ihnen gehört unsere Wertschätzung“, so der Landeshauptmann. Die gute Balance zwischen Ehrenamtlichen und Professionellen im Sozialbereich lobte LR Ackerl: „Wir könnten mehr Ehrenamtliche brauchen. Mich stört die Kritik, die der Arbeit der Freiwilligen oft entgegengebracht wird.“ Im Blick auf die jugendlichen Solidaritätspreisträger meinte Bischof Aichern: „Wie sich die jungen Menschen um die Nöte annehmen, da ist mir um die Zukunft nicht bang.“
Unter Moderation von KIZ-Redakteur Ernst Gansinger (von links) diskutieren LR Josef Ackerl, Bischof Maximilian Aichern und LH Josef Pühringer über Politik und Solidarität.
Die Preisträger 2008
Folgende Preisträger/innen wurden für ihr großes Engagement geehrt (in KIZ 20 wurden sie ausführlich vorgestellt).
Kategorie Einzelpersonen:
Dr. Uta Hörburger, Gallneukirchen Robert Bräuer, Haslach Irmgard Pachler, Schwanenstadt und Waltraud Staudinger, Weyregg
Kategorie Gruppen:
Internationaler Kochstammtisch der Pfarre Steyrermühl Rollstuhlfahrergruppe Andorf Initiative FahrRad
Junge Projekte
Oö. Bezirkslandjugend Perg MessTeam der KJ Dekanat Ried/I. Show- und Akrobatikgruppe Flying Edis, Ebensee.
Am 25. Mai 2008 um 21 Uhr werden im ORF-Radio OÖ Solidaritätspreisträger/innen vorgestellt.
Musikgruppe „Mira“
Musikalisch gestaltete das Vokal- und Instrumentalensemble „Mira“ aus Vöcklabruck die Solidaritätspreisfeier 2008.
Justizministerin Maria Berger (5. von rechts) war Gast bei der Solidaritätspreisverleihung in Linz. Die Ministerin gratuliert der Bezirkslandjugend Perg – einer Gruppe, die aus ihrem Heimatbezirk stammt.