Rund 200 Mitarbeiter/innen von pfarrlichen Medien in ganz Österreich versammelten sich vergangene Woche in Linz zum ersten „Verkündschafter-Kongress“. Vernetzung, professionelles Know-how und ein Danke für das Engagement standen im Zentrum der Veranstaltung.
Ausgabe: 2016/41
11.10.2016 - Heinz Niederleitner
„Es war cool und lässig. Das muss unbedingt wiederholt werden“, sagt Astrid Honold, Mitarbeiterin im Seelsorgeraum Bludenz, über den Kongress. Die lange Anreise aus dem Ländle nach Oberösterreich hat sie nicht bereut. „Das Treffen hat gezeigt, dass wir alle bei der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam unterwegs sind – mit ähnlichen Herausforderungen und Tätigkeiten.“ Am Beginn des Treffens am Freitag standen ein paar überraschende Zahlen seitens des „Netzwerks der Pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit der Diözesen Österreichs“, das auch die Tagung organisiert hatte: So kommen alle katholischen Pfarrblätter Österreichs auf eine Gesamtauflage von rund drei Millionen. Und Studien aus Deutschland, die durchaus für Österreich auch gelten dürften, zeigen eine hohe Nutzung dieses Mediums: Ein Drittel der Bezieher lese es häufig, ein Drittel ab und zu und ein Drittel nie.
Neue Medien
Freilich beschränkt sich die Tätigkeit der „Verkündschafter“ (Wortschöpfung aus „Verkünder“ und „Kundschafter“) nicht mehr auf das gedruckte Wort. Genutzt werden neben Pfarrblatt und Schaukasten schon lange auch die sogenannten neuen elektronischen Medien, also die Homepages oder die sozialen Netzwerke im Internet (Twitter, Facebook, ...) – auch wenn das Pfarrblatt nach wie vor die höchste Reichweite hat.
Mission
Manfred Scheuer, Bischof von Linz, brach am Podium eine Lanze auch für das direkte Gespräch: „Es braucht konkrete Menschen“, sagte er. Auf das Pfarrblatt angesprochen sagte er, es müsse in einfacher Sprache lebensnah gestaltet sein. Der Bischof erinnerte an den Missionsauftrag Jesu: „Das Erzählen des Glaubens hat große Bedeutung.“ Scheuer sagte aber auch, dass nicht Mission im Sinne einer „Kolonialisierung“ gemeint sei, sondern die Präsenz der Christen und das Da-Sein für Menschen. „Authentizität erleichtert das Leben“, sagte Cecily Corti, die sich in Wien für Obdachlose und Flüchtlinge einsetzt und am Podiumsgespräch teilnahm. Ähnlich argumentierte auch eine Diskutantin aus dem Publikum, die dazu aufrief, auch schwierige Themen im Pfarrblatt aufzugreifen. Dann kam schon eine Reihe von praktischen Fragen, wie zum Beispiel zur Pfarrblattverteilung.
Workshops
Die konkrete Praxis stand am Samstag in zwölf verschiedenen Workshops auf dem Programm – von Krisenkommunikation über Smartphone-Videos bis zur Schreibwerkstatt. Wolfgang Maislinger aus Seekirchen am Wallersee (Salzburg) nahm am Fotokurs und am Workshop zu rechtlichen Fragen teil. „Dabei habe ich vieles bestätigt bekommen, ich hatte aber auch einige Aha-Erlebnisse“, sagt er. Neben der inhaltlichen Seite lobt Maislinger auch die Tagungsorganisation. Mit einem „Abendgebet im Gehen“ in der Linzer Innenstadt hatte der Verkündschafter-Kongress auch eine starke spirituelle Seite – im öffentlichen Raum.