„Sehr, sehr stressig“, war die Getreideernte im heurigen Jahr, meint Hannes Herndl, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Die Bauern haben in wenigen trockenen Tagen die gesamte Ernte einholen müssen. Eine erste Bilanz der Getreideernte des heurigen Jahres zeigt: Für Weizen war das Wetter kurz vor der Ernte zu nass. Christian Krumphuber von der Abteilung Pflanzenproduktion, schätzt, dass etwa ein Viertel des Winterweizens durch Auswuchs geschädigt ist. Auswuchs bedeutet, dass das Korn in der Ähre zu keimen beginnt. Das Getreide hat nur mehr mindere Backfähigkeit und muss als Futtergetreide verkauft werden. Herndl und Krumphuber hoffen auf Abnehmer aus der Energiewirtschaft. Der Versorgung der Bevölkerung sei aber gedeckt. Die Vertreter der Landwirte weisen darauf hin, dass die Getreide-preise mit etwa 200 Euro pro Tonne nicht die Ursache für die aktuelle Inflation von 4 % sind. Bedrohlich sei der Preisanstieg bei manchen Betriebsmitteln, zum Beispiel bei Düngemitteln, alleine die Teuerung beträgt etwa 30 Euro mehr pro Tonne Getreide. Düngerverzicht würde zu dramatischen Ertragsein-brüchen führen.