Kunst kann Brücken schlagen zwischen Dingen, die getrennt wurden, sagt die Künstlerin Elle Fee. Mit ihren Collagen will sie einen Beitrag für mehr Engagement für Menschen, Tier und Natur leisten.
Ausgabe: 2017/49
05.12.2017
- Elisabeth Leitner
Ein Flügeltier, umringt von Zeitungsausschnitten, Zeichnungen, Papierschnitzeln. Das bunte Leben scheint hier abgebildet. Will der Vogel landen oder erhebt er sich aus der Fülle? Er erinnert an eine Friedenstaube, die mitten im Chaos verweilt. Die Taube bringt Ruhe in das Bild. Mit ihrem Flügelschlag scheint sie Ängste zu vertreiben, ihre Zartheit lässt Gewalt verstummen, ihre Unschuld berührt.
Mit ihrer Kunst versucht Helena Möstl alias „Elle Fee“ einen Beitrag für mehr Engagement zu leisten: für Menschen, Tiere und die Natur. Sie will sich für jene einsetzen, die keine Stimme haben. Kunst hat für sie nicht nur eine ästhetische Funktion, sondern ist immer auch ein Spiegel der Gesellschaft und ein Spiegel der Zeit, in der sie entsteht. Kunst kann gesellschaftliche Missstände enthüllen – und einen Weg in eine bessere Zukunft weisen. In einer schnelllebigen Zeit ist es oft schwierig, den eigenen Weg zu erkennen. „Die Kunst kann helfen, wieder einen klaren Weg zu sich selbst zu finden, und Brücken schlagen zwischen Dingen, die getrennt wurden“, ist die Erfahrung der Künstlerin. Nicht Konkurrenz, Kampf und Angstmache sondern „Zuversicht, Hoffnung, Gerechtigkeit, Zusammenhalt ist die Vision für eine Zukunft für uns Menschen“, ist sie überzeugt.
Viel wird zu Weihnachten vom Frieden gesprochen. Die Zeit der Vorbereitung ist jetzt. Für die Vorboten des Friedens können im Alltag schon Landeplätze vorbereitet werden. Damit die Botschaft des Friedens auch ankommen und sich ausbreiten kann.
100 Schichten
Die Arbeiten von Helena Christina Maria Möstl alias „Elle Fee“ sind geprägt von einer Collage individueller Schichten aus Malerei und Zeichnung. Die selbsterstellten Naturholzrahmen bilden die Basisträger der Werke und werden mit Acrylfarbe grundiert. In einem intensiven Prozess aus Malen, Zeichnen und dem Collagieren handgeschöpfter Papiere entstehen zwischen 50 und 100 Schichten bis zur Vollendung eines Bildes. Die Motive beinhalten oft Akt- und Naturstudien sowie archetypische Symbole und Schriftbilder. Die Landesgalerie OÖ hat 2012 einige Werke der Künstlerin angekauft, ihre Arbeiten sind bei Ausstellungen in ganz Österreich sowie international zu sehen, zuletzt in Venedig, Amsterdam und New York. „Elle Fee“ arbeitet in Wilhering und in Wien.