Auferstehung von den Toten. Das ist die Hoffnung, die auch Menschen des
Ersten Testamentes schon bewegte. Jesus führt Moses als Zeugen an.
Ausgabe: 2016/44
31.10.2016
Wort zum Sonntag
Leben und Tod
Leben und Tod sind ein Paar, das zusammengehört und doch widersprüchlich ist. Menschen geraten in die Not, über und zwischen Leben und Tod zu entscheiden: Krieg, Katastrophen, Terror. Täter und Opfer. Wissen und Möglichkeiten können Menschen in die Situation bringen, solche Entscheidungen treffen zu müssen: Ärzte und Patienten und Angehörige. Wie weit Leben erhalten? Wann sterben dürfen? Produktionsabläufe fördern oder hemmen das Leben. Gott ist hier sehr klar. Jesus nennt ihn einen Gott von Lebenden. Lebendig sein ist die Eigenschaft Gottes. Gott geht es um das Leben. Bildreich spricht der zweite Thessalonicherbrief vom Leben Gottes: Liebe und Zuwendung, Trost und Hoffnung, Kraft und Treue. Ich denke an die Menschen, die sich mir in Liebe zuwenden und zugewandt haben: Eltern, Großeltern, Geschwister, Mitbrüder, Freunde.Bei ihnen erfahre ich Liebe, Trost, Hoffnung. Die Liebe, mit der sich Gott uns zuwendet, ist mir in einem Bilde der frühen Kirche gegenwärtig. Da ist die Leiter, die der Mönch Johannes Klimakos beschreibt: Auf Erden aufgerichtet und am Himmel angelehnt, ist Jesus ist am anderen Ende der Leiter, streckt seine Hand den Menschen entgegen und reicht sie ihnen. Zuwendung fördert Leben und ist ein Ausdruck des lebendigen Gottes. Erfahrbar wird sie unter Menschen, die für das Leben Gottes Zeugnis geben. Erfahrbar ist für mich das Leben Gottes auch in Stunden, in denen Gott der Gefährte meiner Einsamkeit ist. Wenn mein Leben schwer wird durch trübe Gedanken. Da halte ich mich am Kreuz meines Rosenkranzes fest, und die Bilder, in denen sich Gott mir zuwendet, werden in mir lebendig. Und dann werde auch ich lebendig und spüre, dass Gott mich bewahrt. Er richtet mich auf.
Zum Weiterdenken
„Geld oder Leben!“ rufen Räuber den Menschen zu. Bin ich auch ein Räuber? Betreibe ich Raubbau an meinem Leben? Gott ist kein Räuber. Er will mein Leben!
32. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 6. November 2016
1. Lesung
Makkabäer 7,1–2.7a.9–14 Ein andermal geschah es, dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm. Der König (Antiochus) wollte sie zwingen, entgegen dem göttlichen Gesetz Schweinefleisch zu essen, und ließ sie darum mit Geißeln und Riemen peitschen. Einer von ihnen ergriff für die anderen das Wort und sagte: Was willst du uns fragen und von uns wissen? Eher sterben wir, als dass wir die Gesetze unserer Väter und Mütter übertreten. [...] Als der erste der Brüder (auf diese Weise) gestorben war, führten sie den zweiten zur Folterung. [...] Als er in den letzten Zügen lag, sagte er: Du Unmensch! Du nimmst uns dieses Leben; aber der König der Welt wird uns zu einem neuen, ewigen Leben auferwecken, weil wir für seine Gesetze gestorben sind. Nach ihm folterten sie den dritten. Als sie seine Zunge forderten, streckte er sie sofort heraus und hielt mutig die Hände hin. Dabei sagte er gefasst: Vom Himmel habe ich sie bekommen, und wegen seiner Gesetze achte ich nicht auf sie. Von ihm hoffe ich sie wiederzuerlangen. Sogar der König und seine Leute staunten über den Mut des jungen Mannes, dem die Schmerzen nichts bedeuteten. Als er tot war, quälten und misshandelten sie den vierten genauso. Dieser sagte, als er dem Ende nahe war: Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns wieder auferweckt. Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben. Für dich aber gibt es keine Auferstehung zum Leben.
2. Lesung
Thessalonicher 2,16 – 3,5 Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat, tröste euch und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort. [...] Im Übrigen, Brüder, betet für uns, damit das Wort des Herrn sich ausbreitet und verherrlicht wird, ebenso wie bei euch. Betet auch darum, dass wir vor den bösen und schlechten Menschen gerettet werden; denn nicht alle nehmen den Glauben an. Aber der Herr ist treu; er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren. Wir vertrauen im Herrn auf euch, dass ihr jetzt und auch in Zukunft tut, was wir anordnen. Der Herr richte euer Herz darauf, dass ihr Gott liebt und unbeirrt auf Christus wartet.
Evangelium
Lukas 20,27–38 Von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. Da nahm sie der zweite, danach der dritte und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. Schließlich starb auch die Frau. Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. Da sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten. Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Kindern Gottes geworden sind. Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig.