Die Wissenschafterin des Vatikanischen Geheimarchivs, Barbara Frale, will einen schlagenden Beleg für die Echtheit des Grabtuchs Jesu gefunden haben: Die in Turin aufbewahrte „Santa Sindone“ enthalte Schriftzeichen in Aramäisch, die aus der Zeit vor dem Jahr 70 stammen, berichtete die Zeitung „La Stampa“ vergangene Woche. Weil diese Sprache unter Christen ab diesem Datum nicht mehr so gebräuchlich gewesen sei (obwohl sie im syrischen Gebiet noch lange weiterlebte), zwinge dies zu der Annahme, dass das Tuch älter sein müsse, so Frale. Die Wissenschafterin stützt sich auf eine bislang unveröffentlichte Untersuchung des französischen Forschers Thierry Castex. Dieser habe die mit bloßem Auge nicht erkennbaren Schriftzeichen auf dem Gewebe entdeckt, heißt es im Bericht. Bislang waren nur griechische und lateinische Buchstaben auf dem Tuch bekannt. Barbara Frale wies Einwände zurück, es handle sich bei dem Grabtuch um eine mittelalterliche Fälschung. Die betreffenden Analysen der C-14-Methode seien „nicht in überprüfbarer Weise durchgeführt“ worden. Ihre eigenen Thesen will sie laut „La Stampa“ in einem bis Jahresende erscheindenden Buch vorstellen.