Zwei Kurzvorträge und Schülerfragen zum Christsein in der heutigen Zeit gingen dem „Weihnachtsgottesdienst“ an der HLBLA St. Florian voran. Die Verbindung von Denken und Beten machte diese Veranstaltung zu einer besonderen Weihnachtsfeier.
Ausgabe: 2017/01
03.01.2017 - Josef Wallner
Mit Diözesanbischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner hatten die mehr als 270 Schüler/innen der HLBLA zwei hochkarätige Referenten vor sich. Der erste Teil der Weihnachtsfeier war als ökumenische Begegnung gestaltet, die unter dem Thema stand „Christsein heute – mehr denn je!?“. Hier an der Schule lernen sie vieles über die Nahrung für den Leib, erklärte Scheuer. Aber auch die Seele braucht Nahrung, erinnerte er seine jungen Zuhörer/innen. Die Seele ernährt sich vom Staunen über die Schönheit, von der Freundschaft, der Freude an der Gemeinschaft, der Solidarität vom Gebet und dem Wort Gottes. Beten ist das Atemholen für die Seele, so der Bischof: „Wen wundert es, dass wir aus dem letzten Loch pfeifen, wenn wir uns keine Zeit zum Atemholen nehmen?“ Von einem Schüler gefragt, wie er zum Islam steht, antwortete der Bischof: „Es ist nicht sinnvoll, im Islam den Gegner zu sehen, die Begegnung mit Muslimen soll uns Anstoß sein, uns auf unseren eigenen Glauben zu besinnen.“ Was hindert uns, in der Heiligen Schrift zu lesen, den Sonntagsgottesdienst zu besuchen? Oder uns über unseren Glauben zu informieren, wie wir es in allen anderen Lebensbereichen auch tun, so Bischof Scheuer: „Glaube bleibt oft in den Kinderschuhen stecken und verliert dadurch seine Kraft.“
Gerold Lehner, Superintendent der Evangelischen Kirche A. B. Oberösterreich, betonte mit Blick auf die Jugendlichen: „Ich wünsche mir, dass das Christentum nicht Nebenprodukt ist, sondern dass es seine Kraft entfaltet, damit in unserer Gesellschaft und in uns Neues wächst.“ Gerade von Christus können wir lernen, was wir in der Gesellschaft vielfach verlernt haben: Mensch zu sein, betonte Lehner.