Das Gymnasium Wallererstraße in Wels kümmert sich darum, dass Kinder in der südindischen Stadt Bangalore die Schule besuchen können. Zwei Maturanten werden zudem nächstes Jahr vor Ort im Einsatz sein.
Seit 13 Jahren arbeitet das BRG Wels Wallererstraße eng mit den Oblaten des hl. Franz von Sales zusammen und unterstützt ein Schulinternat im südindischen Bangalore. Als der Tsunami 2004 viele Kinder zu Waisen machte, entschloss sich die Welser Schule spontan, zusätzliche Patenschaften für insgesamt 21 Buben des Hauses Brisson Bala Bhavan zu übernehmen. Dabei ist das Ausmaß der finanziellen Hilfe, die von Wels nach Indien geht, auch so schon beträchtlich: Durch eine vom Winzer Josef Leberl unterstützte Verkaufsaktion konnten über 35.000 Euro an Spenden gesammelt werden.
Längerfristiger Einsatz. Klar war bei all dem Engagement von Beginn an: „Es soll keine einmalige Sache sein, sondern eine längerfristige Partnerschaft“, wie die Lehrerin Dr. Ulrike Moser erklärt. Wichtig war ihr, neben den Spenden auch den persönlichen Kontakt zu pflegen. Bereits zwei Mal hat Moser die Internatsschule in Indien besucht. „Die Kinder kennenzulernen war ein großes Geschenk“, sagt sie.
Zuerst Matura, dann Indien. Mit dieser Begeisterung hat die Geschichte- und Englischprofessorin längst ihre Schüler/innen angesteckt. Die Jugendlichen haben sich jahrelang für ihren Patenjungen Sebin eingesetzt, haben durch seine Briefe von seinem Leben, seinen Ängsten und Hoffnungen erfahren. Als Weihnachtspost schrieben die Kinder von Brisson Bala Bhavan eine Karte mit dem Text: „You gave us a future.“ Für die Kinder wird aus der Perspektivenlosigkeit eine lebenswerte Zukunft. „Für uns war es selbstverständlich, einen Teil des Maturaballerlöses nach Indien zu schicken“, betont Viktoria Forstinger. Sie und ihr Klassenkollege Martin Angerer werden nach ihrem Schulabschluss für ein paar Monate mit den Kindern im Internat arbeiten. Sie kümmern sich um die Freizeitbetreuung ihrer Schützlinge und schauen, dass „wir für die Kinder einfach da sind“, wie Martin erzählt. Die Vorfreude auf die kommende Aufgabe ist bei den beiden jedenfalls schon recht groß. Viktoria: „Es war immer sehr schön, wenn uns Sebin und die anderen Kinder auf den Fotos angelacht haben. Jetzt bin ich neugierig, sie kennenzulernen und zu sehen, wie es vor Ort wirklich ist.“