Der wirtschaftliche Aufschwung ist nicht nur wichtig, um Arbeitsplätze zu schaffen – er hat auch viel mit Stimmung zu tun, sagt Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich.
Ausgabe: 03/2017
17.01.2017 - Christine Grüll
Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung haben die Österreicherinnen und Österreicher mehr Angst vor den negativen Auswirkungen der Globalisierung als der Durchschnitt der europäischen Bevölkerung. Angst vor sozialem Abstieg, vor Jobverlust durch Maschinen oder vor der Zuwanderung werden als Gründe angegeben. Dabei liegt Österreich beim Freihandel auf Platz 7 von 136 Ländern und „zählt damit zu den Gewinnern der Globalisierung“, sagt Axel Greiner im Rahmen einer Pressekonferenz in Linz. Dieser Widerspruch hat mit der Verunsicherung zu tun, die die weltweiten politischen Entwicklungen, Krieg und Terrorismus mit sich bringen. Damit die Stimmung in einem Industrieland wie Österreich und vor allem Oberösterreich besser wird, braucht es auch mehr Bewusstsein in der Bevölkerung für wirtschaftliche Zusammenhänge, so Axel Greiner. In den österreichischen Schulbüchern wird der Beruf des Unternehmers bzw. der Unternehmerin ausgeklammert, werden marktwirtschaftliche Grundbegriffe wie Bruttoinlandsprodukt oder Inflation falsch oder einseitig dargestellt und wird die Industrie fast ausschließlich mit Umweltverschmutzung und hohem Energie- und Ressourcenverbrauch gleichgesetzt.
Verantwortung für die Umwelt
Dabei bekennt sich die oberösterreichische Industrie dazu, Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu schützen und eine saubere und effiziente Energieversorgung zu gewährleisten. Das gelingt schon jetzt mit neuen Technologien. „Durch technischen Fortschritt wird die Arbeit gesünder, sicherer und abwechslungsreicher, aber sicher nicht weniger, sondern mehr“, betont Axel Greiner. Die Industriellenvereinigung (IV) erhofft sich von diesem Jahr, dass Landes- und Bundesregierung die nötigen Rahmenbedingungen setzen und dass über Wirtschaft, Technologie und Gesellschaft wieder sachlich diskutiert werden kann. „Hier gibt es kein „Ihr“ und kein „Wir“, sagt der IV-Präsident: „Wenn die Industrie funktioniert, sind Arbeitsplätze, Steuern und Sozialleistungen gesichert.“