Die Reformation des 16. Jahrhunderts ist ein ökumenisches Ereignis, das alle Kirchen angeht.
Ausgabe: 2017/05
31.01.2017 - Matthäus Fellinger
Dies betonte Superintendent Gerold Lehner am 24. Jänner bei der Thomasakademie, die von der Katholischen Privatuniversität und dem Priesterseminar der Diözese Linz ausgerichtet wird. „Die Reformation erfolgte um der einen Kirche willen, die Christus beruft zum Zeugnis für die Menschen“, führte Lehner näher aus. Der „Nutzen“ der Reformation für die ganze Kirche sei, dass sie die Kirche selbst an das Neue Testament zurückbinde. Mit der Heiligen Schrift wäre durch die Reformation das Kriterium gefunden worden, das es der Kirche erlaube, gegenüber ihren eigenen Traditionen eine kritische Distanz einzunehmen. Erneuerungsbewegungen, so Lehner, kämen ohne Spannungen nicht aus, sie lösten oft auch die Probleme nicht, deretwegen sie angetreten sind. Als Beispiel nannte er das II. Vatikanische Konzil. Jede Erneuerung der Kirche besteht in ihrer wesenhaften Treue zu ihrer Berufung. Erneuerung – so Lehner – sei etwas, „wonach wir verlangen sollten“.
Auch für Bischof Manfred Scheuer ist die Ökumene heute das gemeinsame Zeugnis vor der Welt. Der gemeinsame Blick auf Christus regle das Miteinander neu.