Sie hat einen Lebensberuf, der sie erfüllt: Hedwig Lindorfer. Die Bezirksbäuerin aus Rohrbach kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen und erzählt bei Diskussionen und in Schulen über die Vielfalt und die Herausforderungen der Landwirtschaft.
Ausgabe: 2017/06
07.02.2017 - Elisabeth Leitner
„Ich darf tagein, tagaus draußen in der Natur sein“, beschreibt Bezirksbäuerin Hedwig Lindorfer ihren Berufsalltag. Hochwertige Lebensmittel zu erzeugen und einen achtsamen Umgang mit Tieren zu pflegen, sei wesentlich für ihre Arbeit: „Man kriegt viel zurück – auch von den Tieren. Und wenn ein Kalb geboren wird, da bekomme ich schon Glücksgefühle“, erzählt sie. – Kürzlich war sie in Linz an der Katholischen Privatuniversität (KU) Diskussionsgast bei einem Gespräch über die Zukunft der Landwirtschaft.
Ein Lebensberuf
Mit ihrem Statement, dass Bäuerin zu sein keine Arbeits-, sondern eine Lebensform sei, unterstrich sie: Bäuerin zu sein ist mehr als nur Beruf. „Für mich ist es ein Lebensberuf, bei dem ich mich irrsinnig ausleben kann“, sagt Lindorfer. Die 46-jährige Landwirtin hat verschiedene Standbeine: dazu zählen Milchvieh-Haltung mit Jungtier-Nachzucht und Getreide-Anbau – und sie vermietet Wohnungen am Hof. Seit 1999 führt sie den Hof als Biobetrieb. Nicht die Größe alleine entscheide, sondern die Art, wie man einen Hof führe. Das sei genauso wichtig wie die Qualität, die man anbiete. Landwirt/innen sollen „den Markt wieder selbst in die Hand nehmen und ihre Betriebe für Konsument/innen öffnen, damit diesen der unbezahlbare Wert von Landwirtschaft wieder erschlossen wird“, meint Lindorfer. Bei all der Arbeit, die es immer gebe, sei es auch wichtig, Zeit für sich selbst zu finden und den Kontakt mit anderen Bäuerinnen zu pflegen. Demnächst werden Bäuerinnen im Rahmen eines Schulprojekts mit der HBLA Elmberg sämtliche Volksschulen im Bezirk Rohrbach besuchen, damit die Landwirtschaft in ihrer Vielfalt noch besser erlebbar wird. «
Zur Sache
Landwirtschaft im Gespräch
Die Zukunft der Landwirtschaft ist Thema in kirchlichen Häusern. An der KU Linz nahmen an die 100 Teilnehmer/innen an der Veranstaltung „Kas, Xöchts & Müch“ teil. Die Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft wurden dabei von Landwirt/innen und Professoren diskutiert, auch eine Straßenbefragung gab es, die im Internet als Film abrufbar ist: https://www.youtube.com/watch?v=iR1bsID47XM
Bauerntage in Puchberg
An die 900 Teilnehmer/innen waren im Bildungshaus Schloss Puchberg bei den BIO AUSTRIA-Bauerntagen zu Gast. Zum achten Mal wurde der Innovationspreis BIO AUSTRIA-Fuchs für hervorragende Projekte und Ideen in der Biolandwirtschaft vergeben. Der Preis stand heuer im Zeichen des Tierwohls und ging an ein Salzburger Projekt zur Trinkwasserversorgung von Rindern auf der Weide.