Menschen wieder in Arbeit zu bringen, das ist eines der Anliegen von B7 – Arbeit und Leben. Mit ihrem Fahrradzentrum in der Linzer Tabakfabrik wird das noch sichtbarer.
Menschen, die arbeitslos sind, wollen gar nicht arbeiten. – Gegen diese Verleumdung kämpfen nicht nur Arbeitssuchende, sondern auch Gerhard Strasser, Geschäftsführer des Arbeitsmarktservices OÖ (AMS). Er hat jährlich mit 130.000 Menschen zu tun, die großteils sehr engagiert Arbeit suchen. Deshalb schätzt er B7 – Arbeit und Leben besonders. Das Soziale Unternehmen arbeitet mit dem AMS zusammen und bietet seit mehr als 30 Jahren Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen neue Chancen. „B7 macht nicht nur eine ausgezeichnete Arbeit, sondern ist auch ein Sprachrohr für das Thema“, sagte Gerhard Strasser bei der Eröffnung des neuen Standorts in der Tabakfabrik. Er kennt das Unternehmen als „ehrbaren und wehrhaften Verein“, der nicht nur die Interessen des Auftraggebers AMS vertritt. „Er bringt den Klientinnen und Klienten eine Wertschätzung entgegen, die seinesgleichen sucht.“
Eine gemeinsame Arbeitswelt
Die Übersiedlung des Vereinssitzes mit dem Fahrradzentrum von einem versteckten Geschäftslokal in die Tabakfabrik ist ein kräftiges Signal. Darin waren sich Gerhard Strasser, Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer und Judith Pühringer vom Netzwerk „arbeit plus“ einig. „Hier treffen Kreativwirtschaft und Menschen, die ihre Arbeit verloren haben, aufeinander. Das ist ein Zeichen dafür, dass es in Zukunft keine verschiedenen Arbeitswelten mehr geben soll“, so Judith Pühringer: „Damit wird es ein gesellschaftliches Thema.“
Von den Kapuzinern zu den Jesuiten
So wie das Fahrradzentrum B7 musste auch die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung umziehen, weil Ende 2016 der jahrzehntelange Mietvertrag mit dem Kapuzinerorden am alten Standort in der Kapuzinerstraße in Linz ausgelaufen war. Die Arbeitslosenstiftung fand bei den Jesuiten im Zentrum von Linz (Domgasse 3) eine neue Heimat, was am 9. März mit einem Eröffnungsfest gefeiert wurde. Bischof Manfred Scheuer segnete die Räume. Er erinnerte bei diesem Anlass daran, dass eine dauerhafte Arbeit Voraussetzung für das Wohlbefinden ist.
Von Scheuers Vorvorgänger Maximilian Aichern wurde die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung 1987 gegründet. Drei Schwerpunkte haben sich herauskristallisiert: Das JONA-Personalservice der Stiftung gibt mittels Arbeitskräfte-Überlassung schwer vermittelbaren Fällen eine neue Berufschance. ju-can wiederum ist als „Lebensschule“ für Jugendliche gedacht, die im Arbeitsleben nicht Fuß gefasst haben. Der dritte Schwerpunkt ist die Arbeitsstiftung, die diözesane Mitarbeiter/innen beim Umstieg auf einen anderen Arbeitsplatz unterstützt.