Der Mayakalender endet 2012, was manche Menschen den Weltuntergang befürchten lässt. Das Oberstufenrealgymnasium der Franziskanerinnen in Vöcklabruck setzt sich in einem Kabarett mit dieser Hysterie, dem Obrigkeitsdenken an Österreichs Schulen und den tatsächlich ernsten Problemen der Menschheit auseinander.
Ausgabe: 2012/17, Mayakalender, ORG der Franziskanerinnen, Vöcklabruck, Hans Gebetsberger, Schulkabarett
25.04.2012 - Paul Stütz
Ordentlich geht die Welt zugrunde. Nichts soll die angekündigte Apokalypse an der Schule behindern. So wird es von Seiten der Direktion verkündet und verlangt. Und was von oben angeordnet wird, muss schließlich durchgeführt werden. Ob die Welt wirklich untergeht, wird zuerst nicht in Frage gestellt. Nur ein paar Vorlaute aus der Schulband („Weltunter-Gang“) entdecken, dass die Welt gar nicht untergehen kann, wenn nicht alle mitmachen, und dass es wohl besser wäre, sich für die Bewahrung der Welt einzusetzen, anstatt Fantasien vom Jüngsten Tag zu spinnen.
Wer glaubt an Weltuntergang? Geschrieben hat das Kabarett-Stück „Weltuntergang oder die Weissagungen der Maiers“ Schuldirektor Hans Gebetsberger. Umgesetzt wird es mit der Bühenspielgruppe, die aus über 40 Schüler/innen besteht. Im Vorfeld der Aufführungen, die diese Woche stattfinden, hat die KirchenZeitung mit den mitwirkenden Schüler/innen gesprochen. „Ich spiele den Weltuntergang“, erzählt Johannes-David Schwarzmann (18), „diese Rolle ist so angelegt, dass er seine Auftritte immer verpasst, obwohl er so oft angekündigt wird und alle daran arbeiten, dass er kommt.“ Ein echtes Anliegen ist den Schüler/innen auch die ernstere Botschaft des Stückes: die große Bedeutung des Umweltschutzes. „Ich schaue, dass ich mich möglichst wenig von meinen Eltern mit dem Auto fahren lasse und dafür oft die öffentlichen Verkehrsmittel nutze“, meint Lisa Seifriedsberger. Und Magda Wurm (15) ergänzt: „Wir können beim Umweltschutz nicht immer von den anderen was erwarten und selbst nichts tun.“ An den bevorstehenden Weltuntergang Ende 2012 glaubt von den Jugendlichen keiner. „Wir haben ein aktuelles Thema aufgegriffen und machen uns darüber lustig“, sagt Lisa Seifriedsberger (15). Und was ist im Falle, dass die Pessimisten Recht behalten und der Weltuntergang dennoch bevorsteht? „Ich würde shoppen und alles Geld ausgeben“, erklärt Lisa, während Gerlind von Schlichting glaubt, dass Bildung und Schule dann nicht mehr so wichtig sind. Ein Vorhaben für die letzten Tage ist jedoch ziemlich gleich: „Viel Zeit mit Freunden und der Familie verbringen und viel fortgehen.“