„Trust Me Fuckers“ wurde das dritte Album des Naked-Lunch-Mitglieds getauft und zählt mit zum Besten, was die österreichische Musiklandschaft fernab von Andreas Gabalier, Conchita Wurst und Konsorten derzeit zu bieten hat. Wobei man sehr wohl konstatieren muss, dass sich der Fuzzman bei so manchem Lied ein Stück dem Schlager annähert, allerdings immer genügend Abstand haltend, um dem Ganzen noch mit ausreichend (Selbst-)Ironie zu begegnen. Dies gilt in jedem Fall für „Spiel mir das Lied von der Liebe“, bei dem zu Mandoline und Ukulele mit Grabesstimme zwischen dem Liebesgesäusel so manche Anzüglichkeit platziert wird. Ein Schmachtfetzen erster Güte darf dann schon „Für immer“ genannt werden, ein Liebeslied über einen verflossenen One-Night-Stand voll von echtem Herz-Schmerz: „Ich wein’ für immer, / Weil dein Herz mich nicht mehr trägt. / Ich glaube nichts mehr / Denn fürs Glauben ist’s zu spät. / Weil der Morgen nicht mehr lacht / Und der Tag darüber wacht, dass wir eins waren, du und ich für eine Nacht.“ Auch eine Handvoll wunderbarer in englisch gehaltener Balladen, die immer ein wenig an Naked Lunch erinnern, dürfen nicht fehlen. So mimt uns Zamernik den „Cowboy Of Love“, „The Astronaut“ oder singt „Of Apes And Dogs“. Und für jedes Stück wird eine Tube voll Melancholie ausgepresst. Entgegen den durchwegs ruhig gehaltenen Songs schmeißt uns Fuzzman mittendrin auch den polkaesk anmutenden Protestsong „Haltet Abstand“ zum Fraß hin, was wohl Abwechslung bringt, doch auch verzichtbarer Mumpitz bleibt. - Fuzzman – Trust Me Fuckers (erschienen bei Lotter Label).